Yonen Buzz von Christina Plaka

Wie bereits im Eintrag zu YSquare gesagt, haben mich beim Comic-Salon die ausgestellten Zeichnungen deutscher Mangaka begeistert.
Im Gegensatz zu YSquare ist Yonen Buzz für ein etwas älteres Publikum gedacht, was aber kein Vorwurf gegen eines der beiden Werke sein soll. So sind die Zeichnungen von Christina Plaka auch deutlich weniger auf süß getrimmt, und wirken dadurch auch wesentlich reifer. Im Vorgängerband zu Yonen Buzz, Prussian Blue, schien dies noch anders gewesen zu sein.
Vier Freunde haben gemeinsam seit etlichen Jahren eine Indy-Band - Plastic Chew. Ihr Ziel ist es zwar, Erfolg zu haben, jedoch nicht um jeden Preis - der Mainstream langweilt sie. Das größte Problem ist jedoch, dass die Vier langsam Erwachsen werden, und so Job, Studium und Band unter einen Hut gebracht werden müssen. Hinzu kommen noch zwischenmenschliche Spannungen, vor allem da Jun und Sayuri ein Paar sind.
Zeichnerisch ist auch Christina Plaka auf einem sehr hohen Niveau. Großartig vor allem die Szenen, in denen die Band probt. Die Intensität, die Power mit der die Band spielt, scheint einem regelrecht entgegen zu springen. Schön auch zu sehen, wie sich die 23-jährige im Laufe des Bandes mehr und mehr steigert.
Auch erzählerisch ist dies zu bemerken. Denn um so länger der Band geht, um so besser gelingt ihr die Charakterisierung der Hauptfiguren, um so mehr stellt sie die zentrale Frage des Manga in den Mittelpunkt. Wieviel von meinen geliebten Dingen aus der Jugendzeit kann ich als Erwachsener erhalten? Was sind meine Ziele im Leben?
Der Cliffhanger zum Schluss ist wohl in erster Linie für Leser des Vorgängerbandes verständlich, bei mir hinterließ er ein großes Fragezeichen. Aber das ist der einzige wirkliche Manko eines großartigen Comics einer jungen deutschen Zeicherin.
McSilent - 22. August, 19:10
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