Donnerstag, 31. August 2006

Superman Returns

supermanreturns

Ende der Siebziger erschien eine bahnbrechende Comicverfilmung: Superman the Movie. Richard Donner setzte mit großem Budget, vielen auch heute noch überzeugenden Tricks sowie bis dato einem unbekannten Schauspieler (Christopher Reeve) den Urvater aller Superhelden in Szene. Gleichzeitig drehte man noch einen zweiten Teil, bei dem allerdings Richard Lester im Regiestuhl Platz nahm. Dieser Zweite Teil gehört denn auch bis heute zu den überzeugenderen Verfilmungen.

Zwei weitere Film schlossen sich an, über diese sollte man jedoch den Mantel des Schweigens werfen (ähnlich wie bei Batman, wo auch nur die ersten beiden überzeugten).
Immer wieder gab es Gerüchte um eine weitere Supermanverfilmung, eine Zeitlang war Tim Burton im Gespräch, welcher mit den Batmanfilmen große Kassenschlager produziert hatte. Sein Hauptkandidat für die Hauptrolle war angeblich Nicolas Cage…

Auch hat wohl Kevin Smith (Clerks, Dogma) ein Drehbuch verfasst, welches auf dem Tod und Rückkehr von Superman Zyklus der Comics basiert (deutsch bei Carlsen). Immer wieder konnte man im Internet lesen, dass dieses Drehbuch ziemlich genial sein soll. Davon ist aber leider im Film nicht mehr viel enthalten.

Denn der Film ist alles andere als genial. Dabei hatte ich im Vorfeld ein wirklich gutes Gefühl bei der Sache. Mit Bryan Singer war der Regisseur an Bord, der mit den ersten beiden X-Men Teilen gezeigt hat, wie Superheldencomics in Filmen funktionieren. Eine exzellente Story, gute, passende Darsteller, hervorragende Special-Effects und viel Ironie.
Der erste Fehler des Films war in meinen Augen nicht den Weg von Batman Begins zu gehen, und die bisherigen Verfilmungen einfach zu ignorieren. Sondern Bryan Singer hat sich dazu entschieden, an die ersten beiden Filme anzuschließen. Problem dabei: Superman war damals noch beinahe allmächtig. Erst mit dem Restart im Rahmen der Man-of-Steel-Miniserie von John Byrne Ende der Achtziger wurde Superman menschlicher gemacht. Kunstgriff dabei vor allem, Superman ist nicht mehr die eigentliche Identität und Clark die schusselige Deckidentität. Sondern umgedreht, etwas war davon ja auch in der TV-Serie Lois & Clark zu spüren. Auch hat man seine Kräfte drastisch begrenzt (einige Autoren haben das zwar in letzter Zeit wieder etwas Rückgängig gemacht, aber egal).

So atmet Superman Returns viel Geist der Siebziger. Im Negativen Sinne. Denn die schusselige Art von Clark nervt schon nach fünf Minuten und das ziemlich schwachsinnige Vorhaben von Lex Luthor wird auch äußerst ironiefrei erzählt. So wirken moderne Autos, Computer und Handies denn auch wie Störfaktoren. Nicht umsonst, haben die Schöpfer der genialen Zeichentrickserie (Bruce Timm und Paul Dini) das Produktionsdesign an das aus Filmen der Dreißiger Jahre angelehnt.

Zu allem Überfluss sehen die Darsteller von Clark/Superman und Lois Lane deutlich jünger aus, als ihre Vorgänger Reeve und Kidder, so dass hierdurch nochmals einige Ungereimtheiten entstehen. Einzig Kevin Spacey als Lex Luthor kann wirklich überzeugen, auch wenn seine Glatze etwas zu sehr nach frisch rasiert aussieht (da wäre Make-Up sinnvoller gewesen).

Insgesamt hat mich der Film enttäuscht, angesichts der Möglichkeiten die man hatte. Ich weiß, Superman zu verfilmen ist schwer. Aber besser als dieser Versuch geht es sicherlich.

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