Mittwoch, 20. Juli 2005

Die Fantastischen Vier – Fantastic Four

Anfang der 60er, entwickelte ein gewisser Stan Leezusammen mit dem genialen Jack Kirby eine Superheldenfamilie, bzw. zumindest wurde sie später dazu. Im Gegensatz zu den üblichen Superheldenteams war der Anfährer ein recht uncharismatischer Wissenschaftler, die Frau im Team gleichberechtigt und Ben Grimm sieht aus eines der 60er-Jahre-Monster. Hinzu kommt ein hitzköpfiger Jugendlicher, der das Team desöfteren in Schwierigkeiten bringt.

Das erste Heft, Fantastic Four # 1, erschienen im November 1961, erzählt die Geschichte von Reed Richards, seinem Kumpel Ben, Sue Storm und deren Bruder Johnny Storm. Diese vier werden beim Flug in den Weltraum von der kosmischen Strahlung verwandelt, so dass sie Superkräfte erhalten. Reed kann sich wie Gummi dehnen, Sue unsichtbar machen, Johnny wird zu menschlichen Fackel und Ben sieht aus wie ein laufender Klumpen hart gewordenen Ton, daher auch das Ding genannt. Im ersten Heft kämpfen sie gegen den Moleman, und die gesamte Ausgabe atmet den damaligen Zeitgeist und ist mehr auf Action denn Charakterentwicklung angelegt. Schon die Geschwindigkeit mit der die vier auf die Mission geschickt, diese durchgezogen wird und sie ihre Kräfte austesten, ist im Vergleich zum heutigen Erzähltempo recht unbeholfen und schnell. Auch schert man sich nicht um die Hintergründe, wieso ausgerechnet diese vier auf die Weltraummission geschickt werden. Macht keinen Sinn, hauptsache Action. Diese setzt Kirby denn auch wunderbar dynamisch um.

Irgendwie habe ich aber nie wirklich regelmäßig Abenteuer der Fantastischen Vier gelesen. Ein paar Taschenbücher von Condor waren mein erster Kontakt mit der Superfamilie, von den ersten Heroes-Reborn-Ausgaben war ich noch recht angetan, allerdings verflachten diese wie alle Reihen des Experimentes nach den ersten Ausgaben.
Nach dem abermaligen Neustart, diesmal wieder im Rahmen der gewohnten Kontinuität, las ich zwar die ersten Hefte des Runs von Scott Lobdell und Alan Davis, als ich aber mit einem zunehmenden Zeitproblem zu kämpfen hatte, waren die Fantastischen Vier bei den ersten Reihen die ich gekickt habe dabei.

Die ursprüngliche erste Ausgaben von Lee und Kirby habe ich mal als Nachdruck gelesen, seitdem bin ich auf der Suche nach einer günstigen, aber trotzdem guten Ausgabe, dieser ersten Issues. Allerdings nicht besonders ernsthaft mit der Suche, habe ja eh noch genug Material auf Halde liegen, was ich lesen möchte.
Zum Film. Die Entstehungsgeschichte wird natürlich modernisiert, der Einbau von Viktor von Doom als Finanzier der Mission fand ich recht nett gelöst. Auch dass seine Entstehung somit direkt mit dem der Fantastischen Vier verknüpft ist, ist okay.

Mit der Besetzung der Schauspieler hatte ich allerdings so meine Probleme. Doom, Johnny und Ben gehen okay, allerdings fand ich Sue und Reed etwas zu jung. Wobei natürlich Jessica Alba ziemlich scharf rüber kommt. Ähem.

Der Darsteller von Reed wirkte zwar durchaus uncharismatisch genug für die Rolle, wirkte mit den beiden grauen Haarsträhnen aber etwas arg lächerlich aus.

Die Optik des Film sah teilweise etwas arg nach TV-Film aus, nicht zu vergleichen mit dem edlen düsteren Look von X-Men oder dem schönen Farbenspiel bei Spider-Man.

Auch die Special-Effects sahen, gerade bei Reed Richards, doch arg übel nach Computeranimation aus, auch die Maske von Ben war oft etwas unglücklich ausgeleuchtet und blieb einfach nur eine unlebendige Maske. Ich hatte daher manchmal das Gefühl den Pilotfilm einer TV-Serie zu sehen.

Die Story tat in dieser Hinsicht natürlich auch nichts gegenteiliges, wie auch, basiert das ganze ja schließlich auch auf einer Comicserie.

Ansonsten war die Handlung ganz gut herübergebracht. Einige Dialoge wirkten etwas arg bemüht (vor allem zwischen Sue und Reed), aber die Autoren verstanden es durchaus, den Figuren treu zu bleiben.

Schön waren die zahlreichen Insiderscherze und, dass man nicht jedes kleine Detail mit dem Holzhammer herübergebracht hat. Ich sage nur Baxter Building und Latvaria. Der obligatorische Stan-Lee-Gastauftritt war natürlich auch wieder dabei.

Nett fand ich auch, dass so manche Einstellung typische Panels aktueller Superheldencomics kopierte. Beispielsweise die Spiegelung einer Szene in einer Sonnenbrille oder die Aufnahme abwechselnd von Reed und Sue durch ein Vergrößerungsglas (ja ich weiß, warte auf Sin City).

Insgesamt war der Film gutes Popcornkino. Teilweise etwas klischeebeladen, aber er brachte die Grundstimmung der Comics herüber und die Charaktere waren auch nicht gröber verfremdet. Klar, kein Vergleich zu den großartigen X-Men und Spider-Man Filmen, aber wenn sich die Fortsetzung genauso steigert wie die Sequels der beiden anderen Reihen, dann stehe ich einer Weiterführung der Filmserie durchaus positiv gegenüber.

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