Sin City Band 3
Auch beim dritten Band setzt Frank Miller bei der Fortsetzung seiner Großstadtsaga wieder ganz auf seine Stilmittel. Das filmische Erzähltempo, seine großartigen Licht-Schatten-Spiele und die atmosphärischen Seitenlayouts. Jedoch wird ein Problem hier deutlicher als in den beiden Vorgängerbänden deutlich: Miller ist kein besonders guter Zeichner. Nur wenige Seiten könnten für sich stehen, sie leben vor allem vom Text und den Zusammenhängen. Manchmal muss man sogar ein wenig rätseln, was auf dem Bild jetzt eigentlich zu erkennen sein soll.
Die großartige Story macht das jedoch wieder wett. Sin City ist Millers Version von Gotham City ohne die Superhelden. Eine lasterhafte Stadt, regiert von Schattenorganisationen.
„Das große Sterben“ spielt einige Zeit nach den ersten beiden Bänden und man begegnet vielen Figuren aus dem zweiten wieder. Miller versteht es großartig hierdurch eine gewisse Dichte zu erzeugen, auch indem er Schauplätze wiederverwendet. Auch wenn die Handlung eigentlich banal ist, durch verschiedene Kniffe, die großartigen Dialoge und das Erzähltempo ist sie spannend. Obwohl man sich mit den Figuren nicht identifiziert, bleibt man nicht ganz distanzlos. Auch hier wieder, absolute Kaufempfehlung.
Schön ist, dass die Ausgabe anzukommen scheint. Band eins ging gerade in die zweite Auflage, dies ist für die weiteren teilweise auch schon vorgesehen. Für den Kleinverlag Cross Cult ein großer Erfolg. Hinter dem Label steckt Amigo Grafik, welche u. a. für Panini Comics arbeiten, und vielen vor allem durch ihre Layoutarbeiten bei den Dino-Superhelden-Comics bekannt sein dürften.
Ebenfalls bei den Jungs erschienen ist die wunderschöne Hellboyedition, welche ironischerweise Vorbild für die US-Ausgabe von Sin City war. Für Cross Cult praktisch, für mich schön, da so sowohl die Reihe von Mignola, als auch von Miller gut zueinander passen.
McSilent - 8. August, 19:49
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks