Schwere Jungs
Marcus Rosenmüller verzauberte im letzten das deutsche Kinopublikum (oder zumindest das südlich des Mains) mit einer meisterhaft erzählten Komödie: Wer früher stirbt ist länger tot. Bereits während der Dreharbeiten an diesem Erstlingswerk begann er mit den Vorbereitungen zu Schwere Jungs. Leider bekam der Film bei weitem nicht die Aufmerksamkeit die er verdient hätte.
Auch hier bleibt Rosenmüller der Linie treu und erzählt eine Geschichte von echten bayrischen Originalen: den beiden deutschen Bobmannschaften bei den Olympischen Spielen in Oslo, deren beide Mannschaftsführer Grandler und Dorfler sich seit ihrer Kindheit nicht riechen können.
Locker leichte Sportfilme ist man leider fast nur aus Hollywood gewohnt, einzige Ausname war bislang das Wunder von Bern. Rosenmüller schafft es hervorragend, die Versatzstücke seiner Vorbilder aus den USA (Underdogs die zum Schluss dann den großen Sieg erreichen) mit dem Charme bayrischer Originalität. Gerade hierdurch wirkt der Film nicht wie ein MeeToo-Produkt, welches man tausendmal besser gesehen hat, sondern entwickelt seine ganz eigene Art.
Rosenmüller kann auf exzellente Darsteller setzen, die ihre Rollen sehr gut ausfüllen. Hinzu kommt ein gut aufgelegter Bastian Pastewka, der als Comdedic-Relief die Handlung bereichert und abrundet, ohne zu nerven.
Einziger Wermutstropfen sind die Tafeln im Abspann, die das weitere Schicksal der Figuren erzählen sollen. Leider sind diese teilweise so arg auf humorvoll getrimmt worden, dass sie gar nicht zum Film passen wollen. Wenn man von dieser Kleinigkeit einmal absieht, ein weiterer großartiger Film Made in Germany!
McSilent - 28. März, 10:03
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