Das Leben der Anderen
Die Verleihung der Academy Awards sehe ich seit einigen Jahren mehr oder weniger live. Dieses Jahr auch wieder, allerdings bin - leider - zwischendrin eingeschlafen. Das letzte was ich bewusst wahrgenommen habe, war die Auszeichnung von Das Leben der Anderen.
Als der Film in den Kinos zur Erstauswertung lief, habe ich ihn irgendwie verpasst. Der Gewinn des begehrten Filmpreises war glücklicherweise der Anlass, das Erstlingswerk von Florian Henckel von Donnersmarck nochmal in die Lichtspielhäuser der Nation zu bringen. Gestern Abend war denn auch der Saal gut gefüllt, scheinbar haben etliche die Gelegenheit wahrgenommen, sich den Film anzusehen. Das Publikum war bunt gemischt, ich fand es sogar überraschend alt.
Gerd Wiesler, Hauptmann des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, bekommt den Auftrag die Wohnung des Künstlers Georg Dreyman und dessen Freundin zu überwachen. Mit Ausführung seines Auftrages kommen Wiesler jedoch zunehmende Zweifel.
Geschickterweise versucht von Donnersmarck niemals eine Generalabrechnung am Überwachungssystem der DDR vorzunehmen, sondern beschränkt sich ganz auf den im Film geschilderten Einzelfall. Das Script dazu ist gut geschrieben, die Charaktere exzellent ausgearbeitet. Kameraarbeit und Schnitt sind ebenfalls auf einem hohen Niveau, welches keine internationalen Vergleiche zu scheuen braucht.
Auch bei den Darstellern bewies von Donnersmark ein glückliches Händchen. Großartig ist vor allem Ulrich Mühe, der die Wandlung von Wiesler glaubwürdig herüberbringt. Gerade, weil er sich hierbei nur auf Nuancen beschränkt, auf unnötige Gefühlsregungen verzichtet, nimmt man ihm seine Rolle zu jeder Zeit ab.
Ein exzellenter Film Made in Germany, verdient mit dem Oscar als Bester Fremdsprachiger Film ausgezeichnet.
McSilent - 30. März, 16:18
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