Dienstag, 20. Dezember 2005

King Kong

Kurz nach Beendigung von Herr der Ringe kündigte Peter Jackson an, er wolle ein Remake von King Kong als nächstes Projekt ins Auge fassen. Damals dachte ich, ohje, nach dem Meisterwerk „Herr der Ringe“ kommt jetzt der Abstieg. Ein Remake. Ein seelenloses Remake, das verzweifelt versucht einen Klassiker aus den Dreißigern in die Neuzeit zu verlegen.

Glücklicherweise macht PJ genau das eben nicht.
Er siedelte seinen Film nicht nur in den Dreißigern an, auch die Farbgestaltung erinnert deutlich an alte Wochenschauaufnahmen. Im Gegensatz zu Filmen damals spart er jedoch auch nicht die negativen Seiten zu zeigen. Die Armutsviertel, die Probleme der Schauspieler.

Durch diesen Kniff funktioniert die Geschichte auch auf wunderbare Art und Weise. Was in der Neuzeit lächerlich wirkt, ist durch romantische Verklärung sofort akzeptiert. Wichtig ist natürlich auch die erstklassige schauspielerische Leistung des Ensembles, allen voran ein großartig aufgelegter Jack Black als durchtriebener Filmregisseur.

Das absolute Highlight ist aber King Kong. PJ hat schon bei Gollum erkannt, dass hinter einer funktionierenden digitalen Kreatur ein echter Schauspieler stecken muss, dessen Bewegungen nachvollzogen werden können. Dies war erneut Aufgabe von Andy Serkis, dessen Gestiken und Mimiken Weta Digital in eine glaubhafte Figur verwandelt.

Vom Prinzip her, eine Art Weiterentwicklung der Methode in den japanischen Monsterfilmen wie Godzilla vs. King Kong, nur dass die moderne Art um einiges realistischer wirkt. Zu keine Sekunde denkt man daran, dass Kong gar nicht wirklich mit am Set war.

Mit einer Gesamtlaufzeit von fast drei Stunden hat Jackson erneut ein Epos geschaffen. Er lässt sich beinahe 45 Minuten Zeit bis wir Kong zum ersten Mal sehen. Auch schlachtet er die Monsterszenen auf der Insel gnadenlos aus. Hier merkt man, genau das ist sein Metier. Alleine der Kampf von Kong mit drei T-Rex gleichzeitig ist das Eintrittsgeld wert.

Aber, PJ schafft es, aus dem Film noch mehr herauszuholen. Man fühlt richtig mit, in der Beziehung zwischen Ellen und Kong. Und wenn Kong schlussendlich von Empire State Buildung stürtzt, dürften dem letzten Zuschauer Tränen in den Augen stehen.

Ganz großartiges Kino mit viel Herz und Action. Peter Jackson, mach bitte so weiter!

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