Sonntag, 15. März 2009

Was bisher geschah...

Beinahe zwei Jahre habe ich nicht mehr gebloggt.

Zwei Jahre.

Zwei Jahre in denen sich bei mir viel verändert hat. Anderer Job, zwischenzeitlich ein viertel Jahr im Ruhrgebiet gewesen und auch so viel unterwegs gewesen. Da wäre durchaus viel berichtenswertes dabei gewesen.

Vor zwei Jahren war ich nach Wien geflogen, und wollte eigentlich genau darüber berichten. Der Beitrag war fertig - offline geschrieben. Die Bilder waren vorbereitet - aber ich habe es nicht veröffentlicht. Mir erschien das alles zum damaligen Zeitpunkt irgendwie sinnlos.

Jetzt will ich es wieder versuchen. Wieder regelmäßig will ich hier über gelesenes, gesehenes und erlebtes berichten.

Der Schwerpunkt wird hierbei in nächster Zeit auf Comics liegen. Ich habe mir ein Projekt überlegt - angeregt von Wortvogels Movie Mania will ich über den gigantischen Rückstau an ungelesenen Comics berichten, der hier in meiner Wohnung liegt.

In den letzten beiden Wochen habe ich etliche Beiträge aus der Vergangenheit nochmal durchgelesen - war interessant. Das möchte ich in Zukunft auch wieder können - daher fange ich wieder an.

Samstag, 31. März 2007

Queen & Country 4: Operation Blackwall

Queencountry4

Im vierten Band ihrer Reihe bekommt die Agentin Tara Chace den Auftrag, einem britischen Unternehmer zu helfen, der von der französischen Regierung erpresst wird. Denn diese haben ein Video seiner Tochter in der Hinterhand, die sie beim Sex zeigt. Der Auftrag hat für Chace auch eine persönliche Note, denn sie ist mit der Tochter seit den gemeinsamen Schulzeiten befreundet. Gleichzeitig setzen sich ihre Beziehungsprobleme aus dem Vorband fort.

Greg Rucka schafft es auch hier wieder, ein realistisches Bild der Geheimdienstwelt zu beschreiben. Unterstützt wird er dabei vom diesmaligen Zeichner J. Alexander, dessen Stil deutlich besser passt, als der des Künstlers aus dem Vorgängerband. Sein Stil zu inken, und immer wieder Zeichnungen einzuwerfen, die aussehen, wie reine Bleistiftskizzen sorgen für eine interessante Optik, die jedoch stets genau den richtigen Grad von Realismus halten.

Ein weiterer großartiger Band einer der besten aktuell erscheinenden Comicreihen aus den USA.

Freitag, 30. März 2007

Das Leben der Anderen

lebenanderen

Die Verleihung der Academy Awards sehe ich seit einigen Jahren mehr oder weniger live. Dieses Jahr auch wieder, allerdings bin - leider - zwischendrin eingeschlafen. Das letzte was ich bewusst wahrgenommen habe, war die Auszeichnung von Das Leben der Anderen.

Als der Film in den Kinos zur Erstauswertung lief, habe ich ihn irgendwie verpasst. Der Gewinn des begehrten Filmpreises war glücklicherweise der Anlass, das Erstlingswerk von Florian Henckel von Donnersmarck nochmal in die Lichtspielhäuser der Nation zu bringen. Gestern Abend war denn auch der Saal gut gefüllt, scheinbar haben etliche die Gelegenheit wahrgenommen, sich den Film anzusehen. Das Publikum war bunt gemischt, ich fand es sogar überraschend alt.

Gerd Wiesler, Hauptmann des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, bekommt den Auftrag die Wohnung des Künstlers Georg Dreyman und dessen Freundin zu überwachen. Mit Ausführung seines Auftrages kommen Wiesler jedoch zunehmende Zweifel.

Geschickterweise versucht von Donnersmarck niemals eine Generalabrechnung am Überwachungssystem der DDR vorzunehmen, sondern beschränkt sich ganz auf den im Film geschilderten Einzelfall. Das Script dazu ist gut geschrieben, die Charaktere exzellent ausgearbeitet. Kameraarbeit und Schnitt sind ebenfalls auf einem hohen Niveau, welches keine internationalen Vergleiche zu scheuen braucht.

Auch bei den Darstellern bewies von Donnersmark ein glückliches Händchen. Großartig ist vor allem Ulrich Mühe, der die Wandlung von Wiesler glaubwürdig herüberbringt. Gerade, weil er sich hierbei nur auf Nuancen beschränkt, auf unnötige Gefühlsregungen verzichtet, nimmt man ihm seine Rolle zu jeder Zeit ab.

Ein exzellenter Film Made in Germany, verdient mit dem Oscar als Bester Fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

Donnerstag, 29. März 2007

DW-TV: Bundesliga Kick Off!

Gerade durch Zufall beim Zappen darüber gestolpert, ein Vorschaumagazin des Fernsehsenders der Deutschen Welle auf den nächsten Spieltag der Bundesliga.

Hauptthema natürlich das Spitzenspiel zwischen Bayern und Bremen. Aber wie peinlich ist das eigentlich für die üblichen Verdächtigen, wenn diese Sendung in Sachen Informationsaufarbeitung, Kameraarbeit und Interviewführung tausendmal besser ist, als was Sportschau, Premiere, Arena und D:SF zusammen gebacken bekomen?

Allein Screendesign und Kameraarbeit unterscheiden sich so dermaßen angenehm, von dem, was man normal geboten bekommt. Hinzu kommt, man hat das Gefühl, da sind tatsächlich Leute am Werk, die sich Gedanken über das machen, was sie präsentieren.

Selbst die Berichte über ausländische Fans der Bundesliga sind deutlich ansehnlicher, als Vergleichbares im sonstigen TV. Für mich ein eindeutiger Geheimtipp im deuschen Fernsehen.

Mittwoch, 28. März 2007

Schwere Jungs

schwerejungs

Marcus Rosenmüller verzauberte im letzten das deutsche Kinopublikum (oder zumindest das südlich des Mains) mit einer meisterhaft erzählten Komödie: Wer früher stirbt ist länger tot. Bereits während der Dreharbeiten an diesem Erstlingswerk begann er mit den Vorbereitungen zu Schwere Jungs. Leider bekam der Film bei weitem nicht die Aufmerksamkeit die er verdient hätte.

Auch hier bleibt Rosenmüller der Linie treu und erzählt eine Geschichte von echten bayrischen Originalen: den beiden deutschen Bobmannschaften bei den Olympischen Spielen in Oslo, deren beide Mannschaftsführer Grandler und Dorfler sich seit ihrer Kindheit nicht riechen können.

Locker leichte Sportfilme ist man leider fast nur aus Hollywood gewohnt, einzige Ausname war bislang das Wunder von Bern. Rosenmüller schafft es hervorragend, die Versatzstücke seiner Vorbilder aus den USA (Underdogs die zum Schluss dann den großen Sieg erreichen) mit dem Charme bayrischer Originalität. Gerade hierdurch wirkt der Film nicht wie ein MeeToo-Produkt, welches man tausendmal besser gesehen hat, sondern entwickelt seine ganz eigene Art.

Rosenmüller kann auf exzellente Darsteller setzen, die ihre Rollen sehr gut ausfüllen. Hinzu kommt ein gut aufgelegter Bastian Pastewka, der als Comdedic-Relief die Handlung bereichert und abrundet, ohne zu nerven.

Einziger Wermutstropfen sind die Tafeln im Abspann, die das weitere Schicksal der Figuren erzählen sollen. Leider sind diese teilweise so arg auf humorvoll getrimmt worden, dass sie gar nicht zum Film passen wollen. Wenn man von dieser Kleinigkeit einmal absieht, ein weiterer großartiger Film Made in Germany!

Dienstag, 27. März 2007

Queen & Country 3: Operation Crystal Ball

Queencountry3

11. September, 14:05 Greenwich-Zeit. Zu diesem Zeitpunkt beginnt der dritte Band der Reihe der Agenten um Tara Chace. Nach einigen Seiten macht die Handlung einen Zeitsprung von fast einem Jahr und entwickelt sich glücklicherweise auch in eine ganz andere Richtung.

Vor der Botschaft in Kairo erscheint ein Mann, und behauptet er hat Infos über einen Giftgasanschlag auf brititsche Staatsbürger. Tara Chace wird nach Kairo geschickt, um mehr herauszufinden...

Noch stärker als in den beiden Bänden zuvor setzt Greg Rucka mehr auf internationale Verwicklungen, von Handlungen und Action wird meist mehr berichtet, denn das man sie sieht. Hierdurch ensteht wirkt alles viel realistischer, vor allem auch, weil Rucka von Dingen erzählt, bei denen man sich gut vorstellen kann, dass sie wahr sein könnten.

Zeichner des dritten Bandes ist diesmal Leandro Fernandez, dessen Stil etwas cartoonhafter ist, als der der beiden Vorgänger. Leider stört dies manchmal etwas in der äußerst realistisch gehaltenen Handlung. Da kann auch sein interessantes, oftmals aber leider überzogenes Spiel mit Schwarzflächen helfen.

Es ist natürlich nicht so, dass es den gelungenen Band zu arg zerstören würde. Aber ich finde die Wahl etwas ungünstig. Trotzdem wieder ein großartiges Leseerlebnis, das man absolut empfehlen kann.

Sonntag, 25. März 2007

Basketball: Bamberg gegen Köln

jakoarena9

50:33. Eigentlich sollte hier ein Bild von diesem Spielergebnis stehen. Leider hat das nicht so recht geklappt.

50:33. Nein, das nicht das Halbzeitergebnis - es ist der Endstand. Dies lag in den ersten drei Vierteln an der knackigen Defensivarbeit die sich beide Teams lieferten, im abschließenden vierten dann gaben sich die Kölner auf, so dass die Bamberger sich deutlich absetzen konnten.

Eine solche Abwehrschlacht habe ich noch nie erlebt. Sympomatisch das dritte Viertel: in Bamberg ist es üblich, dass das gesamte Heimpublikum stehen bleibt bis zum ersten Korberfolg des jeweiligen Viertels - im dritten Spielabschnitt dauerte es über fünf Minuten bis sich die Zuschauer hinsetzen konnten. Im Nachhinein war es wohl die richtige Entscheidung von Premiere, das parallell stattfindende Berlin gegen Bremerhaven auszuwählen.

Bester Werfer auf Bamberger Seite war Darren Fenn, von den Kölnern konnte man eigentlich keinen besonders herausstellen, kein einziger aus der Stadt vom Rhein konnte zweistellig punkten.

Diesmal war ich nicht auf der für mich gewohnten Südtribüne, sondern im kleinen Stehblock vor der Nord. Man steht zwar näher dran, stimmungsmäßig ist die Süd jedoch deutlich besser. Beim nächsten Mal dann wieder. Interessant war es aber schon, den Spieler so nah zu sein, muss ich aber nicht jedes Spiel haben.

Mittlerweile sind auch noch weitere Kleinigkeiten an der Jako-Arena verbessert. Die noch nicht verkleidete Decke im Foyer, die mir beim letzten Mal ins Auge gefallen war, ist zwischenzeitlich verschlossen worden. Auch hat man sich diesmal mit den Musikeinspielungen zurückgehalten, wenn gerade Stimmung gemacht wurde. Sehr löblich.

Samstag, 24. März 2007

Departed - Unter Feinden

departed

Martin Scorsese erhielt für Departed endlich den Academy Award für die beste Regiearbeit, nachdem er unzählige Male nominiert wurde. In den letzten Jahren hatte man beinahe schon das Gefühl, er möchte den Oscar erzwingen - so sehr setzte er auf epische Werke mit großem Staraufgebot.

So auch hier: Matt Damon, Jack Nicholson und natürlich Leonardo DiCaprio - jeder einzelne würde bei einem Filmstart schon für Aufmerksamkeit sorgen. Hinzu kommen weitere erstklassig besetzte Nebenrollen mit Mark Wahlberg, Martin Sheen, Alec Baldwin und Vera Farmiga. Angenehmerweise

Zwei hochtalentierte Abgänger der Polizeiakademie arbeiten Undercover. Der eine (grandios: DiCaprio) soll für die State Police bei einem irischstämmigen Mafiapaten (ab und zu etwas arg überdreht: Nicholson), der andere (großartig: Damon) ist Maulwurf für den Paten bei der State Police. Aus dieser Konstellation entwickeln sich zwei Ebenen des Filmes, verknüpft durch die Suche der beiden nach dem jeweils Anderen. Denn dieser stellt natürlich jeweils eine große Bedrohung dar!

Glücklicherweise hat sich Scorsese nicht alleine auf sein Staraufgebot verlassen, sondern auch ein hochklassiges Script ausgewählt, welches auf dem Film Infernal Affairs aus Hong Kong basiert. Hinzu kommt die gewohnt meisterhafte Kameraarbeit von Michael Ballhaus, eine geniale Ausleuchtung und Optik und ein brillanter Schnitt. Alleine wie Scorsese mit den beiden Ebenen (DiCaprio und Damon) des Films spielt ist eine Meisterleistung für sich.

Scorsese hat es geschafft, endlich nach vielen Anläufen den Oscar für beste Regie zu erhalten. Zusätzlich wurde Departed u. a. noch als Bester Film ausgezeichnet - absolut verdient.

Montag, 19. März 2007

Mädchen von Flix

maedchen

Flix alias Felix Görmann hat einen neuen Comic vorgelegt. Nach seinem genialen Held und dem Quasi-Nachfolger Sag Was kam nun, in ähnlichem Stil und gleicher Aufmachung Mädchen. In gewisser Weise ist auch Mädchen wieder ein Folgeband von Held, ohne jetzt direkt damit verglichen werden zu müssen.

In Held ging es um die Kindheit, das Älterwerden, aber auch um Lebensplanung, Liebe, Ängste. Flix erzählte seine Biographie, spann sie aber weiter, beschrieb, wie er sein weiteres Leben sich vorstellt. Sag Was, war eine Art Update dazu, das sich mit dem Ende eines Lebensabschnittes beschäftigt, den Umwälzung die dieser Einschnitt mit sich bringt.

Der Großteil von Mädchen spielt an einem einzigen Tag. Und trotzdem ist dieser Tag ein großer Einschnitt im Leben der Hauptfigur. Denn mit Esther lernt er SIE kennen, die Person, die so anders ist, dass man sich vorstellen kann, mit ihr das ganze Leben zu verbringen.

Flix erzählt seine Geschichte wieder mit der gleichen Lockerheit, aber gleichzeitigen Intimität wie in den Vorgängerbänden. Auch hier gelingt es ihm wieder, aus dem Medium Comic alles herauszuholen, um Emotionen, Stimmungen herüberzubringen. Noch stärker als in den beiden Vorgängern merkt man dem Comic die zunehmende Reife seines Schöpfers an, vor allem auch die mittlerweile erlangte Routine im perfekten Erzählen einer Geschichte im sequentiellen Medium Comic an.

Nette Sache sind auch die Gastauftritte einiger anderer Comicschaffenden, z. B. Naomi Fearn und Joscha Sauer.

Flix hat es jedenfalls wieder geschafft einen weiteren großartigen Comic vorzulegen. Uneingeschränkt empfehlenswert!

Sonntag, 18. März 2007

Basketball vom Wochenende

Bamberg - haben in Oldenburg gewonnen, offenbar wieder dank eines genialen Casey Jakobson.

Oregon Ducks - haben ebenfalls ihr Spiel in der zweiten Runde gewonnen und stehen damit im Sweet Sixteen.

Dallas Mavericks - auch das Team um Dirk Novitzki hat gewonnen (gegen Denver)

Ich kann somit beruhigt ins Bett gehen ;-)

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