Sonntag, 18. Juni 2006

Comic-Salon Erlangen - Tag 4

Der vierte und letzte Tag begann für mich erst eine Stunde nach der offiziellen Öffnung der Halle. Zum einen habe ich etwas länger geschlafen als gedacht, zum anderen war dann noch ein kleiner Stau auf der Fahrt nach Nürnberg. Da fiel mir ein, dass ja heute Japan gegen Kroatien im Frankenstadion spielt. Gosho Ayoyama hatte gestern irgendwie sowas erwähnt...

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Sketches habe ich mir heute natürlich auch wieder geholt: vom frisch gebackenen Max-und-Moritz-Preis Gewinner Volker Reiche, Sascha Krämer und Alexander Gellner.

Nach dem Mittagessen mit zwei anderen Fans beim Restaurant mit des Bulletten Königs besuchte ich den Vortrag des amerikanischen Cartoonisten und Comicautoren Paul Kurasik. Er hat den Roman Stadt aus Glas von Paul Auster als Comic adaptiert und im Vortrag erklärte er, wie er hierbei vorgegangen ist.

Ich kenne zwar weder den Roman noch den Comic, habe ich in nächster Zeit nicht vor, das nachzuholen, aber ich fand den Vortrag höchst interessant. Er zeigte erst einige Beispiele für gute und schlechte Adaptionen, bevor er grundlegende Dinge wie Unterschiede in der Erzählweise bei Comic und Roman erklärte.

Anschließend dann ein Podiumsgespräch zwischen Andreas Platthaus (Redakteur bei der FAZ) und Denis Scheck (Deutschlandfunkt) zum Thema Dr. Erika Fuchs, die Übersetzerin der Duck-Comics von Carl Barks. Zentrale Frage war hierbei, ob Frau Fuchs mit ihren sich eher lose am Original orientierenden Texten nicht etwas zu weit gegangen ist. Beide sind überzeugte Donaldisten und gestalteten die einstündige Runde äußerst unterhaltsam und informativ.

Daran schloss sich eine Podiumsdiskussion an mit dem Titel "Nach dem Salon ist vor dem Salon." Die Runde begann interessant, verlor nach einer Stunde jedoch deutlich an Luft. Die einhellige Meinung war jedoch, dass der diesjährige Salon äußerst positiv verlaufen ist. Dem kann ich mich nur anschließen.

Comic-Salon Erlangen - Tag 3

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Tag 2 ist ja für mich ausgefallen, wegen Stadionbesuch..

Die auf dem großen Bild sind übrigens Pornophonique, die mit Gitarre und Gameboy tolle Musik machten. Die Bühne auf dem Vorplatz wird heuer richtig gut genutzt. Aber die beiden Musiker waren mit Abstand die Besten.

Habe mir Sketches geholt von Charlie Adlard, Igor Kordey, Gerhard Schlegel, Stefan Dinter, Michael Vogt, Marian Kretschmer, Levin Kurio und Kathrin Baumgartner .

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Außerdem die Elephantenrunde besucht, dies ist eine Podiusmdiskussion von Verlagsvertretern der mehr oder weniger größten deutschen Comicverlage. Interessant war vor allem, dass Titel wie Flix oder Mawil zunehmend auch ins Ausland lizensiert werden. Schön zu hören.

Anschließend war das Künstlergespräch mit Gosho Aoyama, dem Schöpfer von Detektiv Conan. Interessante Feststellung: Die jüngeren Fans fragten vor allem nach der Handlung oder private Fragen an den Autor (Kinderwunsch etc), stellten ältere mehr Fragen nach der Arbeitstechnik.

Morgen Heute ist dann schon der letzte Tag. Und ich merke, mir fehlt irgendwie der Freitag, ich war nicht bei allen Künstlern bisher die ich wollte und ich schaffte auch nicht jede Podiumsdiskussion. Aber halb so wild. Das Beste am Salon sind sowieso die Gespräche mit den Umstehenden beim Schlange stehen.

Die Gewinner des Max-und-Moritz-Preises

Kategorie 1: Bester deutschsprachiger Comic-Künstler
Volker Reiche, aktuell: „Strizz“, C.H. Beck
Mein Tipp war Volker Reiche. Damit lag ich richtig, und er hat es auch absolut verdient.


Kategorie 2: Bester Comicstrip
„Doonesbury” von Garry Trudeau, New York Times u. a.
Nachdem ich zwei der drei nominierten gelesen hatte, hoffte ich auf Doonesbury. Und lag wieder richtig.


Kategorie 3a: Bester deutschsprachiger Comic
„Das Unbehagen“ von Nicolas Mahler, Edition Moderne
Gutes Werk, aber ich halte es immer noch mehr für ein Cartoonbuch als einen Comic.


Kategorie 3b: Bester internationaler Comic
„Die Unschuldigen“ von Gipi, Avant-Verlag
Ich habe keinen der nominierten gelesen. Kann daher wenig zu sagen, in wiefern Gipi es verdient. Aber er kam sehr sympathisch herüber.


Kategorie 3c: Bester Manga
„Barfuß durch Hiroshima“ von Keiji Nakazawa, Carlsen
War mir fast klar, nachdem ich Adolf und Barfuss durch Hiroshima gelesen hatte.


Kategorie 3d: Bester Comic für Kinder
„Jónas Blondal“ von Jens F. Ehrenreich, Epsilon
Ich habe den Comic hierliegen aber noch nicht gelesen. Werde ich auf jeden Fall nach holen.


Kategorie 4: Bester Szenarist
Max Goldt


Den Preis für das Lebenswerk erhält Jacques Tardi, den Spezialpreis der Jury Ralf König „für seine künstlerische Stellungnahme im Streit um die Mohammed-Karikaturen“. Keine schlechte Entscheidung. Ralf Königs Beitrag war in der vorletzten Comixene abgedruckt und enthielt einige wichtige, vor allem sehr interessante Argumente. Ralf König brachte auch Schwung in die Veranstaltung, indem er einen seiner Kurzcomics vertonte. Äußerst unterhaltsam.

Die Entscheidungen der Jury gehen, soweit ich sie nachvollziehen kann, zumindest innerhalb der Nominierungen okay. Gerne hätte ich teilweise jedoch andere Titel gerne ebenfalls berücksichtigt gehabt, gerade beim Bereich Bester Deutscher Comic.

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