Sonntag, 11. Februar 2007

Sin City Band 4 - Dieser feige Bastard

SinCity4

Darüber, dass ich Frank Miller's Sin City genial finde, hab ich mich ja schon hier und hier ausgelassen. Bedingt durch den Film kannte ich die vierte Episode schon, so dass ich keine große Motivation hatte, sie zu lesen. Bedingt durch eine mal wieder comiclose Zeit, geriet die sündige Stadt ein wenig für mich in Vergessenheit.

Es ist komisch, die Vorlage eines Werkes zu lesen, nachdem man den Film gesehen hat. Dies fand ich damals schon bei Nochoi Dozor. Wobei sich diesmal ja Vorlage und Film beinahe 1:1 entsprechen.

Trotzdem ist das Lesen von Sin City 4 wieder ein Hochgenuss. Millers Spiel mit Licht und Schatten ist weiterhin großartig. Seine Bilder kennen keine Abstufungen. Entweder hell oder dunkel. Schwarz oder Weiß. Interessant vor allem deshalb, weil es während der Geschichte unentwegt schneit.

Im Gegensatz zu seinen Zeichnungen legt Miller seine Charaktere nicht schwarz und weiß an. Seine Helden sind zwar teilweise überlebensgroß, jedoch bei weitem nicht klinisch rein und perfekt, auch wenn die Hauptfigur Hartigan diesmal als unbestechlicher ehemaliger Cop durchaus ein richtiger Held ist. Als Kontrast dazu verdient sein Schützling Nancy ihr Geld als Stripperin (mit einer Stripszene, die ich im Film auch gerne so offenherzig gesehen hätte).

Kurz zur Handlung: Der kurz vor der Pensionierung stehende Hartigan kann den Sohn eines Senators gerade noch davon abhalten, die elfjährige Nancy Cartwright zu missbrauchen. Durch den Einfluss den Senators wird jedoch Hartigan für die Mordserie an den Kindern verurteilt. Nach einigen Jahren kommt Hartigan frei, doch die mittlerweile 19-jährige Nancy gerät wieder in Gefahr durch den Sohn des Senators.

Miller gewinnt der eigentlich 08/15-Grundgeschichte sehr viel ab. Durch seine interessanten Charaktere, die großartigen Dialoge und exakt passenden Zeichnungen erschafft Miller erneut ein Meisterwerk. Miller schafft in seiner Erzählweise genau die richtige Balance zwischen Abstand und Nähe zu seinen Charakteren. Man identifiziert sich nicht mit ihnen, hat aber trotzdem Angst um sie, macht sich Gedanken darüber, was sie antreibt, wie sie auf Geschehnisse reagieren. In manchen Szenen steckt mehr Tiefe, als oftmals in ganzen Filmen.

Band vier hat mich wieder angefixt auf mehr Geschichten aus Sin City.

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