Samstag, 23. Juli 2005

Tag der Holländer?

Heute morgen beim Rad fahren haben mich während zwei Kilometern auf dem Maintalradweg (den ich am Wochenende normal meide) vier Gruppen aus Niederlande nach dem Weg gefragt. Auf der Autobahn ist man ja Leute aus dem Oranje-Nachbarland gewohnt, aber auf dem Radweg?

Mittwoch, 20. Juli 2005

Die Fantastischen Vier – Fantastic Four

Anfang der 60er, entwickelte ein gewisser Stan Leezusammen mit dem genialen Jack Kirby eine Superheldenfamilie, bzw. zumindest wurde sie später dazu. Im Gegensatz zu den üblichen Superheldenteams war der Anfährer ein recht uncharismatischer Wissenschaftler, die Frau im Team gleichberechtigt und Ben Grimm sieht aus eines der 60er-Jahre-Monster. Hinzu kommt ein hitzköpfiger Jugendlicher, der das Team desöfteren in Schwierigkeiten bringt.

Das erste Heft, Fantastic Four # 1, erschienen im November 1961, erzählt die Geschichte von Reed Richards, seinem Kumpel Ben, Sue Storm und deren Bruder Johnny Storm. Diese vier werden beim Flug in den Weltraum von der kosmischen Strahlung verwandelt, so dass sie Superkräfte erhalten. Reed kann sich wie Gummi dehnen, Sue unsichtbar machen, Johnny wird zu menschlichen Fackel und Ben sieht aus wie ein laufender Klumpen hart gewordenen Ton, daher auch das Ding genannt. Im ersten Heft kämpfen sie gegen den Moleman, und die gesamte Ausgabe atmet den damaligen Zeitgeist und ist mehr auf Action denn Charakterentwicklung angelegt. Schon die Geschwindigkeit mit der die vier auf die Mission geschickt, diese durchgezogen wird und sie ihre Kräfte austesten, ist im Vergleich zum heutigen Erzähltempo recht unbeholfen und schnell. Auch schert man sich nicht um die Hintergründe, wieso ausgerechnet diese vier auf die Weltraummission geschickt werden. Macht keinen Sinn, hauptsache Action. Diese setzt Kirby denn auch wunderbar dynamisch um.

Irgendwie habe ich aber nie wirklich regelmäßig Abenteuer der Fantastischen Vier gelesen. Ein paar Taschenbücher von Condor waren mein erster Kontakt mit der Superfamilie, von den ersten Heroes-Reborn-Ausgaben war ich noch recht angetan, allerdings verflachten diese wie alle Reihen des Experimentes nach den ersten Ausgaben.
Nach dem abermaligen Neustart, diesmal wieder im Rahmen der gewohnten Kontinuität, las ich zwar die ersten Hefte des Runs von Scott Lobdell und Alan Davis, als ich aber mit einem zunehmenden Zeitproblem zu kämpfen hatte, waren die Fantastischen Vier bei den ersten Reihen die ich gekickt habe dabei.

Die ursprüngliche erste Ausgaben von Lee und Kirby habe ich mal als Nachdruck gelesen, seitdem bin ich auf der Suche nach einer günstigen, aber trotzdem guten Ausgabe, dieser ersten Issues. Allerdings nicht besonders ernsthaft mit der Suche, habe ja eh noch genug Material auf Halde liegen, was ich lesen möchte.
Zum Film. Die Entstehungsgeschichte wird natürlich modernisiert, der Einbau von Viktor von Doom als Finanzier der Mission fand ich recht nett gelöst. Auch dass seine Entstehung somit direkt mit dem der Fantastischen Vier verknüpft ist, ist okay.

Mit der Besetzung der Schauspieler hatte ich allerdings so meine Probleme. Doom, Johnny und Ben gehen okay, allerdings fand ich Sue und Reed etwas zu jung. Wobei natürlich Jessica Alba ziemlich scharf rüber kommt. Ähem.

Der Darsteller von Reed wirkte zwar durchaus uncharismatisch genug für die Rolle, wirkte mit den beiden grauen Haarsträhnen aber etwas arg lächerlich aus.

Die Optik des Film sah teilweise etwas arg nach TV-Film aus, nicht zu vergleichen mit dem edlen düsteren Look von X-Men oder dem schönen Farbenspiel bei Spider-Man.

Auch die Special-Effects sahen, gerade bei Reed Richards, doch arg übel nach Computeranimation aus, auch die Maske von Ben war oft etwas unglücklich ausgeleuchtet und blieb einfach nur eine unlebendige Maske. Ich hatte daher manchmal das Gefühl den Pilotfilm einer TV-Serie zu sehen.

Die Story tat in dieser Hinsicht natürlich auch nichts gegenteiliges, wie auch, basiert das ganze ja schließlich auch auf einer Comicserie.

Ansonsten war die Handlung ganz gut herübergebracht. Einige Dialoge wirkten etwas arg bemüht (vor allem zwischen Sue und Reed), aber die Autoren verstanden es durchaus, den Figuren treu zu bleiben.

Schön waren die zahlreichen Insiderscherze und, dass man nicht jedes kleine Detail mit dem Holzhammer herübergebracht hat. Ich sage nur Baxter Building und Latvaria. Der obligatorische Stan-Lee-Gastauftritt war natürlich auch wieder dabei.

Nett fand ich auch, dass so manche Einstellung typische Panels aktueller Superheldencomics kopierte. Beispielsweise die Spiegelung einer Szene in einer Sonnenbrille oder die Aufnahme abwechselnd von Reed und Sue durch ein Vergrößerungsglas (ja ich weiß, warte auf Sin City).

Insgesamt war der Film gutes Popcornkino. Teilweise etwas klischeebeladen, aber er brachte die Grundstimmung der Comics herüber und die Charaktere waren auch nicht gröber verfremdet. Klar, kein Vergleich zu den großartigen X-Men und Spider-Man Filmen, aber wenn sich die Fortsetzung genauso steigert wie die Sequels der beiden anderen Reihen, dann stehe ich einer Weiterführung der Filmserie durchaus positiv gegenüber.

Montag, 18. Juli 2005

Rechtlicher Hinweis zu MMPORGs

beim Lawblog

Mittwoch, 6. Juli 2005

Rad fahren

Am Freitag frei gehabt, daher Rad fahren gewesen. Dreimal relativ Glück gehabt, als es anfing stark zu regnen. Einmal konnte ich mich in einem Tunnel unter einem Verkehrsknoten unterstellen, einmal unter einem Baum mit Heiligenbild und einmal war ich gerade in Aldi, einen Schokoriegel kaufen, da ich Hunger hatte.

Dumm gelaufen hingegen, dass ich zwar die Digitalkamera dabei hatte, aber als ich eine wegziehende Gewitterfront photographieren wollte, erst merkte, dass gar keine Speicherkarte drin ist. Argh.

Angenehm war jedenfalls, dass auf den Radwegen deutlich weniger als sonst unterwegs war – verglichen vor allem mit Sonntag, wo Gruppen dann manchmal nicht mal einsehen, Platz zu machen.

King Kong

Gestern den Trailer für King Kong gesehen. Der sieht wahrlich stark nach Peter-Jackson-Style aus, ich habe mich bei allem Lesens des Produktionstagebuchs immer gefragt, wie er aus King Kong etwas Neues herausholen will, ohne dass es so seelenlos bemüht wirkt wie Emmerichs Godzilla. Der Trailer gibt jedenfalls schon einen netten Vorgeschmack darauf.

Krieg der Welten

Als ich damals den ersten Trailer für den Film sah, dachte ich erst, angesichts der bedeutungsschwangeren Musik, den dunklen Bilder und den pathetischen Worten an eine Parodie. Aber, auf diese unfreiwillig komische Art wurde Krieg der Welten angekündigt.
Ich wusste zwar, dass Spielberg und Cruise das Projekt verfilmen, aber den Trailer fand ich dann doch etwas unglücklich.

Bevor ich in den Film rein ging, war ich überzeugt, die beiden könnten dem Thema, Außerirdische greifen die Erde an, nicht mehr viel neues hinzufügen.
Glücklicherweise zeigen sie die Invasion jedoch nicht aus der Sicht von Staatspräsidenten, hohen Militärs oder ähnlichem, sondern aus der Sicht einer normalen „Familie“. Die Anführungszeichen deshalb, weil Ray (Cruise) im Film eher Vater wider Willen ist, dessen Ex-Frau die wenig begeisterten Kinder für ein Wochenende bei ihm ablädt (Es versteht sich aber, dass Ray ein großartiger Dockarbeiter ist, der beste in seinem Job blablabla). Wirklich überraschend aber, dass Ray zum Schluss eben nicht zum großen Helden wird, der sich den Aliens in den Weg stellt, sondern nur eines im Sinn hat: überleben.

Dafür ist er erfrischend egoistisch. Den heldenhaften Part übernimmt dafür zeitweilig sein Sohn, der aber glücklicherweise von Ray meist ausgebremst wird. Nicht falsch verstehen, anderen helfen ist wichtig, nur ist es einfach realistischer, dass gerade in solchen Situationen die meisten Menschen wohl erst mal an sich denken werden.

Die Helden dieses Krieges werden von Spielberg aber auch angedeutet. Es sind nicht die Militärs, die den Aliens entgegenfahren, sondern diejenigen, die sich um Verletzte in provisorischen Auffanglagern kümmer, und Blut spenden bitten etc.

Spielberg und seine Drehbuchautoren (darunter David Koepp) zeigen ein realistisches Bild, wie die Reaktionen der Menschen bei einer solchen Invasion wären.
Die bei potentiellen Blockbustern fast schon obligatorischen Alienschiff großen Logiklöcher sind auch diesmal dabei, so erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht, wieso die Aliens zwar auf Menschenblut scharf sind, aber anfangs trotzdem wahllos Menschen pulverisieren.

Und
<Spoiler>
wieso steht am Schluss ausgerechnet noch die Straße von Rays ehemaligen Schwiegereltern, obwohl offensichtlich ganz Boston zerstört ist?
Und wenn die Aliens uns solange beobachtet haben, wie zur Hölle haben sie dann nicht festgestellt, dass unser Lebensumfeld gefährlich für sie ist? Da hat das Buch, mit der für sie tödlichen Erkältung eine bessere Lösung gehabt.
</Spoiler>

Der Film ist nicht wirklich schlecht, aber er wird wohl niemals zu Spielbergs Meisterwerken zählen. Okay, die Inszenierung ist erstklassig, bei vielen Kameraeinstellungen habe ich gedacht, hey, klasse gefilmt.

Natürlich sind auch die Spezialeffekte auf allerhöchstem Niveau (ILM halt), aber das braucht man bei Filmen dieser Größenordnung eigentlich nicht extra zu erwähnen. Auch das Design der dreibeinigen Alienkampfmaschinen ist gelungen. Es lehnt sich schön an die wells’sche Vorlage an, wirken aber trotzdem modern und beänstigend. Auch die Aliens wirken deutlich gelungener als bei manch anderem Film.
Ein drastisches Problem des Filmes ist jedoch Tom Cruise. Ich halte sein Gesicht für zu verbraucht für die Story. Die Maske und die Ausleuchter geben sich zwar mühe, aber ein Schauspieler, der in der Vergangenheit weniger Actionfilme gemacht hat, wäre vielleicht eine bessere Besetzung gewesen. Irgendwie hat man bei Cruise immer ein wenig darauf gewartet, er packt gleich sein Waffenarsenal aus, und beginnt MI-2-mäßig die Aliens abzuknallen.

Der Film an sich ist gut gemachtes Popcornkino, Spielberg versteht sein Handwerk immer noch und die Konzentration auf die für den Krieg unbedeutende Familie hat dem Film gut getan. Auch überrascht der Film mit einigen drastischen Entwicklungen, die ich vorher nicht erwartet habe. Es ist kein Meisterwerk á la Mars Attacks, aber er wird in einigen Jahren bei weitem nicht so peinlich wirken wie Independence Day.

Donnerstag, 30. Juni 2005

Confed Cup: Ein kleiner Rückblick...

Im Vorfeld hatte man oft von einem sportlich unwichtigen Wettbewerb gesprochen, scheinbar hat dies aber glücklicherweise niemand den Teilnehmern gesagt.
Die Spiele waren toll, sehr offensiv und es gab zwei Traumhalbfinals. Natürlich merkte man den Spielern die hohe Belastung durch die lange Saison an. War es bei den letzten Austragungen oftmals so, dass Favoriten mit B-Mannschaften antraten und sang und klanglos untergingen, so brachten zwar die starken „Außenseiter“ Spannung rein, aber letztlich setzten sich doch die Favoriten durch.

Brasilien
Verdienter Turniersieg für die Übermannschaft. Zum Schluss der Vorrunde zwar mit leichten Problemen, in den Play/Offs jedoch weitaus souveräner. Man hat jedoch gesehen, mit starker Abwehrleistung, haben auch sie Probleme.

Die deutsche Mannschaft.

Die Gruppe A erwies sich als deutlich stärker als im Voraus erwartet. Für mich waren Tunesien und Australien auf dem Papier alles andere als starke Gegner, beide konnten aber die Favoriten Deutschland und Australien durchaus in Schwierigkeiten bringen. Argentinien trat mit einer leicht geschwächten Mannschaft an, hatte jedoch noch den euphorisch gefeierten Sieg gegen Brasilien und die damit gesicherte WM-Qualfikation im Kopf. Die deutsche Mannschaft zeigte sich in den Testspielen mit argen Problemen in der Defensive, steigerte sich aber zusehends von Spiel zu Spiel.

Klinsmann hat richtig gehandelt, indem er Robert Huth sein Vertrauen geschenkt hat. Huth und Mertesacker wirkten von Spiel zu Spiel sicherer, obwohl sie die jüngsten Innenverteidiger des Turniers sind. Durch ihre Kopfballstärke konnten sie auch offensiv Akzente setzen, Mertesacker traf im Eröffnungsspiel, Huth im Spiel um Platz drei.

Als Verstärkung für die beiden käme für mich höchstens Christoph Metzelder in Frage, Christian Wörns halte ich schon für zu alt. Möglicherweise noch ein Markus Babbel, allerdings hat er bei Stuttgart doch arge Formschwankungen.

Der linke Verteidiger war lange das Problemkind, bis Philipp Lahm in die DFB-Elf berufen wurde. Leider ist er momentan verletzt, Hitzelsberger war nur eine Notlösung, mit Bernd Schneider konnte man aber auch die Verteidigung etwas stabilisieren. Rechts sind Hinkel und Friedrich etwa gleich stark, beide können auch schnelle Pässe und Dribblings nach vorne spielen.
Im Mittelfeld haben sich Deisler und Schweinsteiger auf den Außen etabliert, im defensiven sind sowohl Fabian Ernst, als auch Frings mittlerweile mit der Abwehr ganz gut eingespielt. Dass Ballack auf höchstem Niveau spielt, ist denke ich oft genug schon erwähnt worden, aber es war gegen Argentinie schön zu sehen, dass es auch ohne ihn geht.

Im Sturm haben wir mit dem Duo Kuranyi und Podolski möglicherweise zwei kommende Superstars. Beide haben ihre eigenen Marken (Kuranyi bei Puma das KK22 und Podolski bei Adidas LP) und sind bei den Fans äußerst beliebt. Auch machen beide einen exzellenten Eindruck, sind sehr aktiv, beschäftigen die Abwehr und haben eine hohe Assistquote. Mit Gerald Asamoah und Mike Hanke haben wir zwei ebenfalls schon erfolgreiche Stürmer, die entsprechend motiviert sein dürften.

Mit Mexico hat man auch endlich einen Großen geschlagen, die nächste Möglichkeiten hierzu bietet sich schon am 17. August gegen Holland in Rotterdam.

Die Griechen.
Schade eigentlich, mit einer großen Anzahl Fans angereist, wurden sie zur großen Enttäuschung des Turnier. Konnten sie in der ersten Halbzeit ihres ersten Spieles gegen Brasilien noch zeigen, wieso sie Europameister wurden (starke Raumdeckung in der Defensive), verlor sich dies in den beiden anderen Spielen zusehend. Gegen Mexico gestern wirkten sie sogar sehr unsicher und unmotiviert. Es bleibt abzuwarten, wie Otto Rehhagel die Spieler wieder einstellen kann, um die wichtige Qualifikation für die WM 2006 zu schaffen. Die griechischen Fans jedoch waren ganz große Klasse, beim Spiel in Leipzig haben sie trotz 3:0 noch weiter gesungen, geschrien und somit für eine großartige Atmosphäre gesorgt.

Sicherheitskräfte
Ganz offen, ein ziemliches Manko. Wirklich kompetent wirkten sie nicht, oftmals sogar schroff und die Leute direkt nach dem Spiel aus dem Stadion zu werfen (wie in Nürnberg und Leipzig), ist auch nicht gerade eine gute Idee. In Frankfurt konnte man sich sogar noch im Stadion etwas umsehen – so sollte das überall sein, liebes OK!
Hinzu das Problem mit den Flitzern. Da ist Verbesserungsbedarf nötig.

Ausschank

Ebenfalls ein ganz großes Problem. Dadurch, dass lediglich die Getränke der Sponsoren ausgeschenkt werden dürfen, können die normalen Zapfanlagen offensichtlich nicht verwendet werden und somit muss alles aus Flaschen in Becher umgefüllt werden. Genau das stellte das Personal aber vor große Probleme.
Ich bin bei größeren Veranstaltungen schon öfters hinter Bars, Bierständen und ähnlichem gestanden, aber so etwas undurchdachtes habe ich noch nie erlebt. Und das bei mehreren zehntausend Besuchern. Das „Beste“: anstatt auf Vorrat Becher zu füllen und einfach herauszureichen, wird das Getränk erst bei Bestellung umgefüllt. Daher bilden sich schnell lange Schlange, die oftmals vermeidbar wären.

Zuschauer
Die leeren Ränge bei vielen eher unwichtigen Spielen dürften so bei der WM nicht vorkommen. Die Stimmung in den Stadien hat sich im Lauf des Turnieres zunehmend gesteigert. War es in Frankfurt noch recht mau und sobald das Spiel taktischer wurde kamen schnell Pfiffe auf, so war es bei beiden in Nürnberg deutlich besser. Klar, erreicht dass nicht ganz die Dichte wie bei Ligaspielen, aber es war großartig. Hoffentlich hält sich diese Euphorie bis zur WM einigermaßen.

Fernsehübertragungen

Wie schon dogfood so wunderbar vermerkt hat, das Trio Kerner, Urs Maier und Jürgen Klopp war toll. Ich habe leider nicht sehr viel Übertragungen im ZDF gesehen (1 ½ um genau zu sein), aber das könnten sie so auch bei Länderspielen machen.

Der sympathische Mainzer Trainer erklärt erstklassig und mit diesem Taktiktablett hat er ein erstklassiges Hilfsmittel zur Verfügung. Wer es noch nicht gesehen hat, es handelt sich hierbei um einen Art Touchscreen, mit dessen Hilfe er Ausschnitte aus dem Spiel zeigen, diese anhalten und zurückspulen kann. Mittels eines Stiftes hat er auch die Möglichkeit, Markierungen auf dem Bild anzubringen, um so dem Publikum taktische Züge und ähnliches zu erklären.

Aber auch Delling und Netzer haben sich wieder gefangen. Die letzten beiden Jahre wirkte das Duo recht abgewetzt, viele Scherze der beiden hatten mittlerweile schon einen richtigen Bart. Aber, seit dem Neuanfang der DFB-Elf unter Klinsmann wirken auch die beiden irgendwie ein wenig frischer. Ganz an die großen Leistungen an der WM 1998, bzw. 2002 reichen sie zwar nicht mehr heran, aber im Vergleich mit vielen anderen „Experten-Moderatoren-Duos“ sind sie immer noch topp. (Ich sag nur Paul Breitner im DSF).

Endfazit
Eigentlich nicht so mein Ding, ein Endfazit zu ziehen. Aber, wie schon gesagt. Der Confed Cup war deutlich besser als im Vorfeld oft vermutet. Und, ein kleiner Vorsatz von mir: Sollte Deutschland sich regulär für den Confed Cup 2009 qualifizieren, flieg ich hin.

Mittwoch, 29. Juni 2005

Waldi siezt?

Zwickt mich. Hat Weizen-Waldi, der Großmeister des investigativen Duzens, Jürgen Klinsmann gerade gesiezt? Unglaublich...

Confed Cup: Deutschland gegen Brasilien

Schade eigentlich, trotz einer großartigen Leistung hat es für die deutsche Nationalmannschaft nicht gelangt. Lange Zeit haben sie das Spiel dominiert, die Stars der brasilianischen Mannschaft deutlich in Schach gehalten und großartige Raumdeckung gezeigt.

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Die ersten Minuten begannen mit einem respektvollen „Beschnuppern“, bevor unsere Jungs anfingen Druck auszuüben und die ersten Torchancen zu erspielen. Aber auch die beiden Innenverteidiger der Brasilianer spielten auf hohem Niveau.

Schließlich konnte Adriano einen Freistoß für Jens Lehmann unhaltbar versenken. Doch die deutsche Mannschaft gab nicht auf, angefeuert vom Publikum erhöhte man nochmals den Druck, und wurde mit dem 1:1 von Lukas Podolski belohnt.

Kurz vor der Halbzeit dann gab der, ansonsten gute, Schiedsrichter einen etwas obskuren Elfmeter an Brasilien. Robert Huth hat zwar den Gegenspieler etwas hart angegangen, aber Elferwürdig war das eigentlich nicht. Ronaldinho versenkte zum 2:1, Lehmann hätte ihn aber fast gehalten.

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Beim Gegenangriff zeigte Michael Ballack seine schauspielerischen Fähigkeiten (anders kann man diese Situation wirklich nicht beschreiben). Den dafür erhaltenen Elfmeter schoss er sicher zum 2:2.
Nach der Pause spielte die deutsche Mannschaft erneut druckvoll, konnte jedoch keinen zwingenden Abschluss erreichen. Die Brasilianer spielten für ihre Verhältnisse oftmals recht untypisch, stellten sich hinten rein und lauerten auf Konter, die von den gut aufgelegten Mittelfeldspieler Frings und Schneider schnell verhindert werden konnten.

Das Publikum stellte sich schon sichtlich auf eine Verlängerung ein, als kurz vor Spielende aus heiterem Himmel das 2:3 fiel. Adriano konnte einen Konter spielen, und spielte sowohl Mertesacker, als auch Huth aus, die bis dahin eine grandiose Leistung ablieferten.
Danach versuchte das deutsche Team weiter Druck aufzubauen, leider gelang es nicht mehr auszugleichen. Das Publikum stand auch voll hinter der Mannschaft, nach dem Spiel wurde diese auch noch weiter gefeiert.
Ich denke, dies war die beste Leistung einer deutschen Mannschaft seit Jahren. Es ist dem Team zu gönnen, jetzt noch den dritten Platz zu erreichen. Und dass mit dem großen Gegner wird noch. Am 17. August ist die Chance in Rotterdam gegen Niederlande, im November in Paris gegen Frankreich und nächstes Jahr folgt Italien.

Was mich schon vor dem Spiel gewundert hat, war die erneut lachse Absicherung des Innenraums. Erst nach dem erneut ein sog. Flitzer über das Spielfeld lief, wurden die Sicherheitsleute verstärkt:

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Hätte man das nicht eher machen können? Auch muss man sich fragen, was für Vollidioten das eigentlich sind. Endlich werden die Zäune langsam wieder abmontiert, die Zuschauer näher ans Spielfeld gesetzt – und wegen solchen Knalltüten muss man das wieder rückgängig machen. Allgemein muss beim Sicherheitsdienst noch gearbeitet werden, oft wirken diese nicht besonders kompetent, und können keine Auskünfte geben. Auch sollte man ihnen vielleicht beibringen, dass man Zuschauer nicht anmault und direkt nach dem Spiel versucht aus dem Stadion zu werfen. In Frankfurt hatte man die Möglichkeit, sich nach Spielende noch etwas im Stadion umzusehen – könnte man doch auch in den anderen Stadien so machen, oder?

Freitag, 24. Juni 2005

Videobeweis beim Confed Cup?

Netterweise gibt es in jedem der Stadien des Confederation-Cups mindestens eine schicke Videowand. Darauf läuft während des gesamten Spiels das Fernsehbild, so dass weiter oben sitzende Zuschauer die Spieler auch mal in Nahaufnahme sehen können. Zusätzlich laufen natürlich auch die Wiederholungen.

Beim Spiel gegen Frankfurt gab es dann folgende Situation: Schweinsteiger beging ein relativ hartes Foul gegen Popovic. Der Schiedsrichter hat die Szene nicht richtig gesehen und lässt weiterlaufen. Nachdem der australische Spieler nicht aufsteht, spielt ein deutscher den Ball ins aus. Schiri rennt zum Verletzten, ruft die medizinische Abteilung von Down Under herein. Schließlich wird Popovic vom Platz getragen. Derweil laufen eifrig auf dem Videowürfel Wiederholungen der Szene. Eine dieser muss wohl der Unparteiische denn auch gesehen haben, denn er gab Schweinsteiger daraufhin die gelbe Karte...

Seit dieser Szene achtet die Stadionregie (oder die Fifa) peinlich genau darauf, dass strittige Szenen ja nicht gezeigt werden. Sobald eine solche im Fernsehbild erscheint, switcht man um auf die Aufstellung, den derzeitigen Stand oder zeigt Aufnahmen von Fans. In Frankfurt schaltete man sogar mal einige Sekunden den Videowürfel ab.

Es wundert mich ehrlich gesagt, dass es wegen dieser gelben Karte nicht mehr Wirbel in der Presse gab. Vielleicht kommt das ja auch jetzt noch, nachdem Bastian Schweinsteiger durch seine zweite Gelbe im Halbfinale fehlt.

Donnerstag, 23. Juni 2005

Sonnenschein

Wieso habe ich gerade dann keinen Urlaub, wenn draußen so ein geniales Wetter ist. Hrmpf.

Mittwoch, 22. Juni 2005

Frankenstadion Nürnberg

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Über das Spiel habe ich schon anderer Stelle berichtet, hier meine Eindrücke vom Stadion. Wie alle WM-Stadien frisch renoviert, von außen sieht es auch schick aus, wobei ich nicht verstehe, wieso es bayrisch blau-weiß ist, und nicht im fränkischen rot-weiß gehalten?

Die Anbindung an den Verkehr erfolgt über ein Vekehrsleitsystem, welches gut durchdacht ist. Parken kann man in den Messeparkhäusern, sowie auf der Großen Straße. Hier stehen bereits etliche Einweiser bereit, um den Verkehr flüssig auf die verschiedenen Parkplätze zu verteilen.

Dies hat auch auf der Heimfahrt gut geklappt, da man vierspurig Richtung Autobahn gelotst wird.
Einzigster wirklicher Negativpunkt des Stadions sind die Toiletten. Diese sollten dringendst generalüberholt werden und sind alles andere als eine gute Werbung für die Stadt Nürnberg. Ansonsten ein schönes Stadion, sehr gut geeignet für stimmungsvolle Spiele.
Denn obwohl es ein Leichtathletikstadion ist, sind die Tribünen ähnlich wie in England sehr eng gebaut, vor allem das relativ niedrige Dach sorgt dafür, dass der Fanblock sich leichter selbst hört, und dadurch schnell Stimmung entsteht. Gefällt mir so ehrlich gesagt deutlich besser als Stadien mit hoher Dachkonstruktion. Diese sehen vielleicht auch besser aus, aber für die Atmosphäre ist so ein niedriges Dach geschickter.

Der weite Abstand zum Spielfeldrand ist natürlich schade, aber ist nicht ganz so extrem wie im Münchner Olympiastadion.

Die Sitzschalen sind nicht ganz so gut wie in Leipzig, aber durchaus nicht unbequem.
Eine Videowall gibt es auch, die jedoch arg nach Provisoium aussieht. Ist die nur für den Confed-Cup da oder kommt die „richtige“ noch? Zusätzlich kann man außerdem noch ein Unikat besichtigen: eine der beiden alten Anzeigentafeln hängt nämlich auch noch.

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Hätte vorher nicht gedacht, dass mir das Stadion so gut gefällt, trotz der Laufbahn, aber die tolle Akustik ist grandios. Note 2, vorausgesetzt allerdings dass etwas an den Toiletten gemacht wird.

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Mit meinem sechsten WM-Stadion ist in dieser Aktion für mich Halbzeit. Ende Juli geht es voraussichtlich weiter, wahrscheinlich Schalke und Allianz Arena zum Ligapokal-Halbfinale.

Confed Cup Deutschland gegen Argentinien

Meine Vermutungen waren nicht schlecht, allerdings hat Klinsi Michael Ballack geschont. Stattdessen brachte er Bernd Schneider und nach der Halbzeit dann für ihn Thorsten Frings.

Die Fahrt hin zum Stadion hat ganz gut geklappt, auch sind die Parkplätze besser gelöst als in Frankfurt, da man die Messeparkhäuser mitbenutzen kann und man ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem hat. Auch waren unzählige Einweiser damit beschäftigt, aber der Großen Straße den Verkehr flüssig zu verteilen.
Im Gegensatz zu Leipzig gab es auch Bitburger (für mich als Fahrer aber diesmal uninteressant, Samstag dann aber). Das Fandorf war großzügig über das Gelände um Stadion und Arena herum verteilt. Durch das Werbeverbot für Nicht-Sponsoren in diesem Bereich musste der Name der Arena abgedeckt.
Im Stadion dann große Überraschung, scheinbar macht McDonalds hier nicht die Cateringstände, denn es gab Bock- und Bratwurst sowie Frikadellen, statt Hamburger. Und die Pommes waren auch nicht Mc-like verpackt. Die Bockwurst war übrigens lecker.
Bei der Aufstellung gab es ein wenig Unmut, dass Michael Ballack nicht mit spielt. Trotzdem wurde die Aufstellung lautstark mitbegrüßt, auch wenn die Fifa es scheinbar nicht so will, dass die Namen von den Fans gerufen werden.

Der Stadionsprecher sprach exzellentes englisch, zwar mit leichtem Akzent, aber deutlich besser als in Frankfurt und Leipzig. Nette Idee war auch, dass die argentinischen Fans auf spanisch von einem Volunteer begrüßt wurden.

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Das Publikum verhielt sich auch recht fair, bei der argentinischen Nationalhymne wurde nicht gepfiffen. Bei der deutschen zeigte sich dagegen bereits die gute Akustik im Frankenstadion durch das verhältnismäßig niedrige Dach.

Dies sorgte denn auch für einen stimmungsvollen Beginn. Es dauerte zwar eine Zeitlang bis sich die verstreuten Fangruppen es schafften durchzusetzen, aber es kam von den Hintertortribünen deutlich mehr als in Frankfurt.

Zum Einlaufen der Mannschaften gab es eine großartige Choreo auf der Gegentribüne zu sehen, toll, dass so etwas auch bei Länderspielen klappt.

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Die deutsche Mannschaft begann druckvoll und erarbeitete sich einige Chancen. So traf Kevin Kuranyi zu einem wundervollen 1:0. Wenige Minuten später durften jedoch auch die wenigen Gästefans jubeln. Diese sitzen übrigens nicht in einem geschlossenen Gästeblock, sondern einzeln verstreut, so dass von ihnen auch nur geringer „Lärm“ kam (abgesehen vom Torjubel).

Nach diesem Tor versuchte die Kurve Torhüter Hildebrandt gleich mit „Timo-Timo“-Rufen wieder aufzumuntern. Die „Huth, Huth“-Rufe bei der jeder Ballberührung des bulligen Innenverteidigers waren ebenfalls wieder zu hören (ich habe ja schon in Frankfurt da laut mitgeschrien) und dürften langfristig Kult werden.

Die Innenverteidigung wirkte deutlich selbst sicherer als in den vergangenen Spielen, von den beiden kassierte auch nur Huth eine gelbe Karte (wegen Meckerns). Ist aber kein Problem, im Gegensatz zur Gelben von Schweinsteiger, der dafür im Halbfinale sich ausruhen kann. Der Karton war nebenbei berechtigt, Schweinis einsteigen war etwas überhart.
Ansonsten hatte der Schiedsrichter etwas Probleme eine einheitliche Linie zu fahren. Ich bin normal vorsichtig, mit Äußerungen gegen den Schiedsrichter, aber er wirkte teilweise in manchen Situationen alles andere als souverän, und zog bei den deutschen Spieler eher mal eine Karte, als den Australieren (4 für D, nur zwei für die Gouchos, obwohl sogar laut Fifa-Statistik das Foulverhalten relativ ausgeglichen war).

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Nach der Halbzeit brachte der Trainerstab Thorsten Frings für Bernd Schneider, welcher die Defensive deutlich verstärkte, aber auch nach vorne Akzente setzen konnte. Wenn er und Fabian Ernst etwas eingespielter sind, dann sind die beiden als Duo durchaus eine Alternative für Ballack. Hinzu kam ein gut aufgelegter Schweinsteiger, sowie ein drippelstarker Deisler, der diesmal auch in der Abwehr glücklicher agierte. Von den beiden Stürmern war Kevin Kuranyi deutlich aktiver, der Gerald Asamoah mit einem genialen Pass zu dessen 2:1 assesstierte. Traumtor.

Asamoah wurde von Klinsmann kurz darauf ausgewechselt und mit wohl verdientem Applaus verabschiedet. Wenige Minuten bei der Auswechslung von Schweini etwa die gleiche Lautstärke. Für ihn kam Marco Engelhardt.

Dieser wurde zur tragischen Figur, als durch seinen Ballverlust die Argentinier zum unverdienten 2:2 ausgleichen konnten.

Trotz einer starken Schlussoffensive beider Mannschaften war dies das Endergebnis. Nach Spielschluss wurden wir auch hier vom Stadionsprecher eingeladen, doch sitzen zu bleiben und die Pressekonferenz anzuschauen. Aber auch im Frankenstadion wurde man dann von übereifrigen Ordnern vertrieben. Allerdings bekamen diese anschließend einiges an Ärger mit einem Supervisor der Fifa, denke nicht, dass die sich das am Samstag nochmal trauen.

Auch bei der Ausfahrt war das alles gut organisiert, ich hatte mich clevererweise schon recht Ausfahrtnah hingestellt und die Parkgebühr im Voraus bezahlt. So kam ich recht flott aus dem Parkhaus. Hier hat man auf der Großen Straße mehrere Spuren, so dass es relativ flüssig Richtung Autobahnen geht.
Die deutsche Mannschaft hat gut gespielt, am Samstag spielen sie im Halbfinale voraussichtlich gegen Brasilien, mit einer nochmaligen Leistungssteigerung dürfte einiges drin sein. Und ja, ich hoffe auf Elfmeter schießen. Will ja schließlich was bekommen, für mein Geld.

Montag, 20. Juni 2005

Timo Hildebrandt im Tor

Da wollte ich eigentlich einen längeren Beitrag schreiben, wieso ich vermute, dass morgen weder Lehmann, noch Kahn im Tor stehen, da gibt es Jürgen Klinsmann doch glatt heute in der Pressekonferenz bekannt:

Im Spiel gegen Argentinien steht der Keeper des VfB Stuttgart Timo Hildebrandt im Tor.

Schade, dass ich den Beitrag nicht doch noch gestern Abend geschrieben habe...

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