Garth Ennis gehört seit Jahren zu meinen Lieblingsautoren. Sympathisch fand ich ihn spätestens seit der Comic Action 2000, als er für alle, die keinen Sketch von Zeichner von John McCrea bekamen, selbst eine naja, Zeichnung hinlegte.
Auch beantwortete er die ganze Zeit aufmerksam Fragen und war auch nach einigen Stunden Signiermarathon gut gelaunt. Und das bei einem Autoren, dessen wichtigstes Stilmittel Gewalt darstellt.
Jetzt muss ich ein Geständis machen. Die zwei am längsten laufenden Werke von Garth habe ich bis heute nich gelesen. Preacher habe ich damals angefangen, und nach der zweiten Ausgabe abgebrochen - ich fand mich zu jung für das Thema. Allerdings will ich Preacher demnächst nochmal einen Chance geben.
Hitman las ich bis es von Dino eingestellt wurde. Mittlerweile habe ich die Reihe komplett vorliegen, also genau die richtige Gelegenheit, um alle 60 Issues zu lesen.
Hitman alias Tommy Monaghan ist ein irischstämmiger Killer in Gotham City (für Nicht-Comic-Leser: die Stadt von Batman), der durch die Begnung mit einem Alien Superheldenkräfte bekommt, genauer Röntgenblick und die Fähigkeit, Gedanken zu lesen. Erzählt wird dies im
Hitman Special von Dino Comics, welches ein Annual der US-Serie Demon nachdruckt.
Schon hier blitzt der abstruse Humor Ennis' auf. Das Annual erschien damals im Rahmen des Crossovers Demonblood, einer Geschichte, die sämtliche Reihen des DC-Universums miteinander für einen Monat verknüpfte. Die Story war, dass einige Aliens Menschen angreifen und ihnen das Rückenmark aussaugen. Jedoch sterben hierbei nicht sämtliche Opfer, einige erhalten hierdurch Superkräfte.
Ziel war es wohl, auf diese Weise einfach mal schnell neue Superhelden zu schaffen. Glücklicherweise hatte Garth Ennis hierauf wenig Lust und machte kurzerhand einen Killer zum Opfer des Aliens. Ein Zugeständnis an die DC-Oberen war aber dann, dass Hitman nur Bösewichte tötet und sozusagen seinen eigenen Ehrenkodex hat, niemals einen der Guten um die Ecke zu bringen.
Weiter geht es in einer Art
1/2-Nummer, die exclusiv der
Hit-Comics-Ausgabe 13 beilag.
(Über das Thema Specials und Variant-Cover muss ich mal einen extra Beitrag verfassen) Diese enthält eine Geschichte von der ersten Begnung Tommys mit Batman.
Eine kurze, unterhaltsam erzählte Story, die für die eigentliche Serie eher unwichtig ist, aber typisch für Ennis sehr wortreich erzählt wird.
Die reguläre Reihe von Hitman startete dann in Lobo 28 als Backup-Story. Hitman begleitete sollte fortan Lobo als Zweitserie ergänzen. Dies war damals für mich auch der einzige Grund Lobo weiterzukaufen, die Qualität der Lobostories wurde nach den ersten ziemlich guten Heften ziemlich unterirdisch.
In der ersten Storyline
"Ärger in Arkham" (Lobo 28 bis 30) bekommt Tommy den Auftrag, den Joker zu töten. Aber leider läuft es ganz anders, als er geplant hat, auch weil Batman die Ausführung des Auftrages verhindern möchte.
Die Storyline
"Zehntausend Kugeln" (Lobo 31 bis 34) wiederum schließt an die Handlung des Specials an. In dieser Story dreht Garth Ennis endgültig auf. Gleich auf der ersten Seite des Vierteilers kündigte er etliche einscheidende Entwicklungen an, die auch dann im Laufe der Hefte so eintreten, jedoch ganz anders als man es sich als Leser erwartet.
Hinzu kommt ein zunehmend aufdrehender John McCrea. Er fühlt sich sichtlich wohl mit der bluttriefenden Handlung, einzig die manchmal etwas zu arg bonbonfarbene Colorierung stört etwas.
Fortgesetzt wurde die Reihe dann im ersten Hitman Sonderband. Hierzu aber ein gesonderter Eintrag.