Comics

Sonntag, 18. Juni 2006

Die Gewinner des Max-und-Moritz-Preises

Kategorie 1: Bester deutschsprachiger Comic-Künstler
Volker Reiche, aktuell: „Strizz“, C.H. Beck
Mein Tipp war Volker Reiche. Damit lag ich richtig, und er hat es auch absolut verdient.


Kategorie 2: Bester Comicstrip
„Doonesbury” von Garry Trudeau, New York Times u. a.
Nachdem ich zwei der drei nominierten gelesen hatte, hoffte ich auf Doonesbury. Und lag wieder richtig.


Kategorie 3a: Bester deutschsprachiger Comic
„Das Unbehagen“ von Nicolas Mahler, Edition Moderne
Gutes Werk, aber ich halte es immer noch mehr für ein Cartoonbuch als einen Comic.


Kategorie 3b: Bester internationaler Comic
„Die Unschuldigen“ von Gipi, Avant-Verlag
Ich habe keinen der nominierten gelesen. Kann daher wenig zu sagen, in wiefern Gipi es verdient. Aber er kam sehr sympathisch herüber.


Kategorie 3c: Bester Manga
„Barfuß durch Hiroshima“ von Keiji Nakazawa, Carlsen
War mir fast klar, nachdem ich Adolf und Barfuss durch Hiroshima gelesen hatte.


Kategorie 3d: Bester Comic für Kinder
„Jónas Blondal“ von Jens F. Ehrenreich, Epsilon
Ich habe den Comic hierliegen aber noch nicht gelesen. Werde ich auf jeden Fall nach holen.


Kategorie 4: Bester Szenarist
Max Goldt


Den Preis für das Lebenswerk erhält Jacques Tardi, den Spezialpreis der Jury Ralf König „für seine künstlerische Stellungnahme im Streit um die Mohammed-Karikaturen“. Keine schlechte Entscheidung. Ralf Königs Beitrag war in der vorletzten Comixene abgedruckt und enthielt einige wichtige, vor allem sehr interessante Argumente. Ralf König brachte auch Schwung in die Veranstaltung, indem er einen seiner Kurzcomics vertonte. Äußerst unterhaltsam.

Die Entscheidungen der Jury gehen, soweit ich sie nachvollziehen kann, zumindest innerhalb der Nominierungen okay. Gerne hätte ich teilweise jedoch andere Titel gerne ebenfalls berücksichtigt gehabt, gerade beim Bereich Bester Deutscher Comic.

Donnerstag, 15. Juni 2006

Comic-Salon Erlangen - Tag 1

Erlangen01

Heute war begann der langerwartete zwölfte Comic-Salon in Erlangen. Der Salon ist die wichtigste und wohl auch größte Comicveranstaltung in Deutschland. Hauptveranstaltungsort ist das Wilhelm-Lades-Kongresszentrum mit dem direkt daneben liegenden Rathaus. Weitere Veranstaltungsorte sind über die ganze Stadt verteilt.

Noch stärker als in den letzten Jahren zeigte sich eine zunehmde Professionalisierung der Organisation. Nicht dass es bislang unprofessionell war, aber der Salon wächst - in kleinen Schritten.

Das Erlanger Rathaus wurde frisch saniert, noch ist nicht alles fertig, aber die neuen Räumlichkeiten tun dem Salon gut. Vor allem der neue Große Ratssaal, der jetzt für Veranstaltungen zur Verfügung steht und nicht nur deutlich größer ist als der alte, sondern auch mehr beleuchtungstechnische und akustische Möglichkeiten bietet. Schade ist nur, dass die Tische sich nicht entfernen lassen, um noch mehr Zuschauern Sitzgelegenheiten zu bieten.

Der Salon begann wie üblich mit Schlange stehen. Denn vor der offiziellen Eröffnung um 12 Uhr durch den Oberbürgermeister von Erlangen bildete sich bereits die schon obligatorische Schlange vor der Eingangstür. Wie in den letzten Jahren gab es zur Begleitung der Eröffnung wieder einige Figuren, diesmal ein Robocop in Begleitung eines äußerst knapp bekleideten Robogirls. Außerdem seilte sich an der Außenwand des Rathauses Spider-Man ab.

Erlangen02 Erlangen03

In der Halle das gewohnte Bild: die wichtigsten Verlage sind alle vertreten, und bei Panini hatte sich bereits eine Schlange gebildet - bestehend aus Leute wie Journalisten und Händlern, die durch ihre Akkreditierung eher in die Halle dürfen, als das niedere Volk. Hier sollte die Messeleitung vielleicht einmal ansetzten. Gut ist das nicht wirklich.

Ich habe dagegen bei Carlsen angestellt, bei den beiden Independetkünstlern Marc und Mike Davis, mit ihrem Comic Blokhedz. Die beiden machten nicht nur tolle Sketches, sie waren dabei auch gut gelaunt und supernett. Außerdem filmten und photographierten die Fans mit ihren erhaltetenen Sketches.

Erlangen04

Erlangen05

Um 15 Uhr die erste Podiumsdiskussion: "Die Comic-Kultur der Gernation Golf" im neuen Ratssaal. Nach einem Vortrag von Martin Frenzel saßen die Zeichner Flix, Ulf K. Mawil, Kai Pfeffer und Isabell Kreitz auf der Bühne, stellten sich vor und beantworteten Fragen. Durchaus interessant.

Beinahe direkt im Anschluss tagte das Comic-Quartett, bestehend aus Eckart Sackmann, Andreas Platthaus, Lutz Göllner und Constanze Döring. Sehr unterhaltsame Veranstaltung, die auch exakt im Zeitplan blieb.

Erlangen06

Die Ausstellungen im Großen Saal stehen heute ganz im Zeichen der Neuen Deutschen Comicwelle. Und diese ist mit Abstand die am Besten gemachte seit ich den Erlanger Comic-Salon besuche (1996). Durch Stellwände und künstliche Dächer schaffte man in den einzelnen Unterräume, die dadurch deutlich intimer wirkten als sonst. Dadurch war es auch leiser als sonst in de Halle und man konnte sich einfacher länger an einem Bild aufhalten.

Erlangen07 Erlangen08 Erlangen09

Auch wurden meist die Comics als Leseausgaben in der Nähe der Bilder platziert - sehr gute Idee. Kurator Kai Pfeffer hat einen großartige Job gemacht, auch in der Auswahl der Künstler und ihrer Bilder. Besonders gefallen haben mir die Ausstellungen von Uli Oesterle, Thomas von Kummant und Benjamin von Eckertsberg, Mawil und Flix.

Ebenfalls sehr gute Ausstellungen befinden sich im Rathaus. Vor allem die von ICOM, die letzten Originale gefiel mir gut. Hier wurden verschiedene Stufen in der Produktion von Comicseiten nacheinander gezeigt und verglichen: Skizzen, Scrabbles, Vorzeichnungen, Inking usw. Großartig.

Nach Schluss der Messe gab es erneut im Ratssaal die Verleihung des ICOM-Independentpreises. Sieger u. a. Electro Comics, Comic Zeichenkurs, Arne Bellstorf, Panik Elektro.

Erlangen10

Der Abschluss dann war die Verleihung des Goldenen Spacken. Eine nicht ganz ernst gemeinte Aktion von Comicgate und Schwarzer Turm. Als Livejuroren agierten Eckart Breitschuh, Stefan Dinter und als einspringender Gast Rochhus Hahn. Ein äußerst unterhaltsamer Tagesabschluss.

Erlangen11

Morgen habe ich keine Zeit den Salon zu besuchen. Denn ich habe gestern Abend eine eMail von der Fifa erhalten, dass morgen in Stuttgart eine Eintrittskarte auf mich wartet. Samstag dann aber wieder.

Mittwoch, 14. Juni 2006

Comixene 95

Gerade noch rechtzeitig kam die Comixene mit großem Erlangen-Special bei mir heute in den Briefkasten. Morgen gehts los.

Dienstag, 13. Juni 2006

Barfuss durch Hiroshima – Kinder des Krieges

Barfuss

Am Morgen des 6. August 1945 zündeten die Alleirten über der japanischen Stadt Hiroshima eine Atombombe. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt nur 1,4 Kilometer vom Zentrum der Detonation entfernt war, überlebte Keiji Nakazawa dies wie durch ein Wunder. Er verlor aber dabei seinen Vater, seinen jüngeren Bruder und seine ältere Schwester.

Mit Barfuss durch Hiroshima erzählt Nakazawa dies leicht fiktionalisiert nach.

Im ersten Band geht es vor allem um das Leben in Hiroshima zum Ende des Krieges hin. Nakazawa berichtet in verschiedenen Episoden vom Leben der Familie des kleinen Gen, den Erlebnissen seines Bruders beim Militär und wie die Familie drangsaliert wird, weil der Vater gegen den Krieg ist.
Die Familie erlebt aber auch glückliche Momente, die angesichts der bevorstehenden Katastrophe umso schmerzhafter wirken.

Den eigentlichen Abwurf handelt Nakazawa zum Schluss des ersten Bandes in wenigen Seiten ab.

Natürlich ist die Bildsprache für uns Europäer etwas ungewohnt, auch wenn Carlsen, wohl aus Rücksicht auf Leser, die normal keine Manga lesen, die Leserichtung den europäischen Gewohnheiten angepasst hat, sprich von links nach rechts. Auffällig sind viele graphischen Übertreibungen, die in einem solch ernsten Comic aus Europa wohl nicht vorkommen würden.

Aber es stört nicht. Ganz im Gegenteil.

Mit Barfuss durch Hiroshima hat Nakawaza einen Antikriegscomic geschaffen, der den Vergleich mit Art Spiegelmans Maus nicht zu scheuen braucht. Passenderweise hat der amerikanische Künstler denn auch ein Vorwort beigesteuert.

Der Manga ist zu Recht für den Max-und-Moritz-Preis nominiert. Er hätte aber durchaus auch eine Nominierung außerhalb der Manga-Kategorie verdient gehabt.

Donnerstag, 1. Juni 2006

Schöpfer von Detektiv Conan in Erlangen

Mit der Einladung von Gosho Aoyama zum Comic-Salon Erlangen ist dem ausrichtenden Kulturamt ein absoluter Coup gelungen. Besser kann man den Versuch, Manga in Deutschlands wichtigstes Comicfestival zu integrieren nicht herausstellen, als mit der Einladung dieses bekannten japanischen Zeichners.

Gleichzeitig macht man eine Ausstellung mit deutschen Mangaka, und das sogar im Großen Saal, dem Hauptausstellungsbereich des Salons. Dinge wie Cosplay hat man auch in den vergangenen Jahren eingebaut, vor zwei Jahren stand der Sonntag auch ganz im Zeichen Japans.

Auch gab es vor zwei Jahren eine extra Elefantenrunde der Mangaverlage, bei der der Rathaussaal zum Bersten gefüllt war. Selbst das Panel mit Superstar Jim Lee war bei weitem nicht so extrem gut besucht.

Beim Max-und-Moritz-Preis wurden Manga heuer erstmals mit einer eigenen Kategorie bedacht, wobei man darüber diskturieren kann, ob es sinnvoll ist, dass zwei der nominierten Titel über 10 Jahre alt sind.

Man kann also nicht wirklich behaupten, dass Kulturamt würde Manga ignorieren. Umso unverständlicher daher in meinen Augen die Absage von Tokyopop. Natürlich ist es verständlich, dass man nicht jede Veranstaltung besuchen kann – aber ausgerechnet Erlangen? Der Comic-Salon ist der wohl falsche Ort um zu sparen. Denn auch die Verlage an sich müssen ein wenig Selbstinititive zeigen. Ich behaupte einfach mal, würden Panini, Carlsen, Ehapa und Tokyopop jeweils noch einen halbwegs bekannten Mangaka einladen, der Salon wäre voll von Mangafans.

Erlangen ist das große Fest der Szene, schade dass einer der ganz großen Verlage nicht anwesend sein möchte. Denn für mich ist gerade die Vielfalt der derzeitigen Comics schön, und genau das sollte der Comic-Salon auch wieder spiegeln.

Ob ich mich allerdings bei Gosho Aoyama anstelle für einen Sketch? Eher nicht, so lange Schlangen sind immer etwas problematisch, weil man dafür dann andere Dinge verpasst. (Habe mich auch bei Jim Lee nicht angestellt). Aber, sollte er ein Panel halten, besuche ich das natürlich.

Das Unbehagen von Nicolas Mahler

Unbehagen

Es ist immer mühselig zu erklären, wieso einem der eine Titel nicht gefällt, aber dafür ein anderer, der auf den ersten Blick nicht so viel anders ist.

Aber ich halte Mahlers Ansatz für besser. Er versucht nicht schlechte Scherze pseudo-intellektuell zu erhöhen – er hat einfach bessere. Gut, manch übler Rohrkrepierer ist auch bei ihm dabei, aber deutlich weniger als bei den Herren Katz und Goldt.

Zeichnerisch ist er nicht vergleichbar mit Katz und Goldt. Wo die beiden oftmals Dinge mit einem Bezeichnungskasten versehen müssen, damit der Leser weiß, was da abgebildet sein soll, hat Nicolas Mahler einen wunderbar vereinfachenden Strich. Mahler hat außerdem ein wunderbares Gefühl für den richtigen Einsatz von Tusche und dezenten Farben.

Das gesamte Buch ist schön aufgemacht, es wirkt wie aus einem Guss. Ein ganz großes Manko ist natürlich der sehr hohe Preis von 14,80 €! Ich weiß, die Druckkosten sind hoch, aber gibt es denn nicht vielleicht die Möglichkeit, mehr Strips, Cartoons etc. pro Seite zu bieten? Ähnlich wie es Carlsen bei „Nicht lustig“ macht? Und kann man nicht auch wenig an der Papierqualität sparen? Muss ja nicht Klopapier sein. Und muss es unbedingt Hardcover sein?

Abschließend bleibt für mich immer noch die Frage, wieso man unbedingt zwei Titel, die genauso gut als Cartoonbuch bezeichnet werden könnten, in der Kategorie Bester deutscher Comic des Max-und-Moritz-Preises nominieren muss?

Mittwoch, 31. Mai 2006

Das Malträtieren unvollkommener Automaten von Katz und Goldt

Maltraetieren

Wenn in der Comixene Cartoons oder Comics von Katz und Goldt abgedruckt waren, konnte ich bislang wenig mitanfangen.

Angesichts der Nominierung der beiden habe ich mir dann doch mal ein Werk der beiden gebraucht besorgt. Und werde es wohl auf dem gleichen Weg weiter verkaufen. Denn der Humor der beiden ist nicht gerade mein Geschmack.

Gut, ein paar nette Einfälle sind dabei (vor allem eben der Titel „Das Malträtieren unvollkommener Automaten“), aber ich kann nicht gerade sagen, es hat mich vollkommen überzeugt. Zu viel Altherrenhumor und auch aus dem schlechtesten Scherz versucht man durch pseudo-feuilletonistische Überhohung noch eine halbwegs gute Zote herauszupressen.

Doch dies gelingt den beiden nur bedingt. Ein schlechter Scherz bleibt einfach schlecht, auch wenn man sich noch so intellektuell gibt.

Ich weiß, über Geschmack lässt sich streiten. Aber man kann wirklich darüber disktuieren kann, ob es nötig ist, in der Kategorie Bester deutscher Comic des Max-und-Moritz-Preises zwei Titel zu nominieren, die genauso gut als Cartoonbuch durchgehen könnten.

Es gibt viele Leute, die Katz und Goldt richtig toll finden. Ist möglicherweise einfach nicht mein Ding.

Montag, 29. Mai 2006

Strizz Band 1 von Volker Reiche

Strizz

Als ich im Sommer 2003 testweise für zwei Wochen die FAZ hatte, war ich am ersten Tag begeistert, im Feulletion einen Comicstrip zu finden.. Nach dem lesen jedoch verstand ich wenig, es erschloss sich mir irgendwie nicht so recht, um was es da geht. Ein kleiner Junge philosophiert mit seinen Stofftieren über die aktuelle Politik. Aha. Am folgenden Tag dann ging es um einen Kater und zwei Hunde, ebenfalls das Thema aktuelle Wirtschaftspolitik.

Ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Akteuren oder was an dem Strip so toll sein soll, erschloss sich mir erst nach den zwei Wochen, als mir klar wurde, dass der Titel Strizz sich zwar auf die Hauptfigur bezieht, der Figurenkosmos jedoch wesentlich weiter ist.

Jetzt, nach Lesen des ersten Sammelbandes werden mir auch endlich die Zusammenhänge zwischen den Figuren klar, denn Volker Reiche führt sie auf großartige Weise ein und erweitert im Laufe der Reihe die Zahl der Akteure sparsam weiter.

Auch lebt der Humor der Reihe vielfach von den Konstellationen, Reiche hat mit Strizz einen kleinen Kosmos geschaffen, scheinbar mühelos bedient er sich seinen Figuren, um ihre Geschichten zu erzählen. Die Reihe lebt auch von ihrer Tagesaktualität, denn Volker Reiche zeichnet den aktuellen Strip immer direkt am Vortag.

So kann sich Strizz bei den Gesprächen mit seinem Chef, das Neue Philosophische Quartett mit Rafael und seinen Stofftieren sowie die tierische Runde um Kater Paul (Katze von Strizz’ Chef) auf aktuelle politische und gesellschaftliche Ereignisse beziehen.

Volker Reiche hat mit der Reihe ein kleines Meisterwerk geschaffen, definitiv der wohl beste aktuell laufende Comicstrip aus Deutschland, verdient mit dem Max-und-Moritz-Preis 2004 als Bester Comicstrip ausgezeichnet.

Volker Reiche ist übrigens für den Diesjährigen als Bester Künstler nominiert. Zu Recht.

Sonntag, 28. Mai 2006

Doonesbury von Garry Trudeau

Als ich bei den Nominierungen für den Max-und-Moritz-Preis in der Kategorie Bester Comicstrip „Doonesbury“ las, kam für mich erst Mal ein großes Fragezeichen. Gut, wirklich gelesen hatte ich bis dato das wenigste, aber immerhin sagten mir die Titel durchaus etwas (von den Kindercomics mal abgesehen).

Zufällig konnte ich jedoch eine deutschsprachige Albenausgabe beim ComicMarktplatz ergattern. Als ich diese in Händen hielt, war ich mir jedoch unsicher, ob das die gleiche Reihe ist, da das Album von 1983 ist.
Nach einiger Recherche in der englischsprachigen Wikipedia war jedoch klar, es ist die gleiche Reihe. Mit einer Unterbrechung Anfang der 80er erscheint der politische Strip regelmäßig seit 1970 in vielen großen amerikanischen Zeitungen.

Das im Carlsen-Album enthaltene Material stammt aus den 70ern. Trotzdem funktionieren viele Gags auch heute noch wunderbar, teilweise vielleicht auch etwas anders, als damals beabsichtigt, durch die veränderte Sichtweise.
Die Gags lesen sich gut, vor allem, weil Garry Trudeau ein reichhaltiges Repertoire an Figuren geschaffen hat. Dies ist jedoch auch der einzige Nachteil, denn es ist anfangs doch etwas verwirrend, wer wer ist.

Es scheint, Donnesburys Nominierung für den Max-und-Moritz-Preis ist eine gute Wahl. Das mir vorliegende Material hat mich jedenfalls angefixt, mir eine englischsprachige Paperbackausgabe mit aktuelleren Strips zuzulegen.

Mittwoch, 24. Mai 2006

Schiller! von Horus

Schiller

Normalerweise würde ich um einen solchen Eventcomic einen weiten Bogen machen. Da er aber zum einen von Horus, und zum anderen für den Max-und-Moritz-Preis nominiert ist, habe ich ihn mir dann doch zugelegt.

Rechtzeitig zum Schillerjahr 2005 legte Egmont Ehapa zusammen mit dem Schiller Nationalmuseum und dem Deutschen Literaturarchiv den Comic „Schiller“ von Horus vor. Wie bei Ehapa derzeit üblich, erschien „Schiller!“ als schön aufgemachtes Hardcover mit zusätzlichen Infos wie einem Nachwort und einer Zeitleiste.

Zeichnerisch liefert Horus die von ihm gewohnte Qualität. Die Kolorierung von Martin Schliermann passt gut zu den Zeichnungen, die aber, wie ich finde, schwarz-weiß immer noch am Besten wirken. Einzig das Lettering fand ich etwas zu starr und der Blocksatz in den Sprechblasen wirkt recht befremdlich.

Horus konzentriert sich auf die Zeit von 1767 bis 1782, also der Zeitraum Schillers Ausbildung, seiner Tätigkeit als Regimentsartzt, er seine ersten Erfolge schrieb und die Räuber uraufgeführt wurden.

Abschnitt für Abschnitt schildert Horus die Stationen Schillers während dieser Zeit, erzählt aus der Ich-Perspektive des Dichters. Trotzdem bleibt man distanziert. Was normalerweise ein Vorwurf gegen den Autor ist, ist hier vielleicht gar nicht mal so schlecht, denn der Comic wirkt hierdurch wie eine Dokumentation.

Langweilig kann man Horus’ Werk jedenfalls nicht nennen.
„Schiller!“ ist ein gut gemachter Comic, jedoch kein preisverdächtiges Meisterwerk, das man unbedingt gelesen haben sollte.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Intern

Aktuelle Beiträge

Tolles Gerät
Hab das Teil auch schon in Dresden gefahren. ich muss...
Segway rocks (Gast) - 30. Juni, 12:11
Was bisher geschah...
Beinahe zwei Jahre habe ich nicht mehr gebloggt. Zwei...
McSilent - 15. März, 08:52
Hallo wollte mal fragen...
Hallo wollte mal fragen in welchen blöcken der gästebereich...
Manu (Gast) - 13. Februar, 18:42
des is in der Vorderen...
des is in der Vorderen Sterngasse^^
mchi (Gast) - 31. Oktober, 09:24
DW-TV: Bundesliga Kick...
Gerade durch Zufall beim Zappen darüber gestolpert,...
McSilent - 29. März, 21:57

Status

Online seit 6981 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 30. Juni, 12:11

Credits


Basketball
BB Bamberg
Beobachtet
Buch
Comics
dff
DVD
Fussball
Games
Grounds
Handball
Intern
Kinofilme
Rad fahren
TV
Umbau
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren