Comics

Montag, 22. Mai 2006

Rezession & Frohsinn

RessionFrohsinn

Der Comic der Financial Times Deutschland, Rezession und Frohsinn, von Gábor Zádor / Tillmann Prüfer wurde für den Max-und-Moritz-Preis in der Kategorie „Bester Comic-Strip“ nominiert. Daher habe ich mir den Sammelband von Ehapa besorgt, um mir die Reihe mal näher anzusehen.

Der Sammelband ist recht nett aufgemacht, allerdings finde ich es doch arg unverschämt, nur einen Strip pro Seite abzubilden, der dann auch gerade mal 40 % ausmacht. Klar, sieht gut aus, richtig schön minimalistisch – aber ich möchte dann doch auch was bekommen für mein Geld.
Minimalistisch sind die Zeichnungen an sich ohnehin, sie sehen aus mit Paint oder einem anderen Uraltprogramm gestaltet. Zum Schluss hin erfährt man, dass der Zeichner daran offenbar auf einem alten Palm arbeitet. Anfangs wirkt das noch ungewohnt, nach einigen Seiten jedoch akzeptiert man es als Stilmittel.

Die einzelnen Beiträge an sich sind auch durchaus witzig. Immer fünf Bilder, alles dreht sich um die Zahl vier, z. B. vier Gründe für XY. Viel schwarzer Humor, ein paar Rohrkrepierer sind dabei, aber die hat man eigentlich fast immer.

Einen klassicher Comicstrip nennen kann man die Reihe jedoch nicht. Zu sehr fehlen durchgehende Figuren, Running Gags usw. Man setzt auf einen eher Cartoonartigen Humor, wie Uli Stein. Daher kann ich die Nominierung in dieser Kategorie auch nicht nachvollziehen. Und wenn man unbedingt einen deutschen Strip haben wollte – da gibt es deutlich bessere.

Den Sammelband kann ich auch nicht wirklich empfehlen, denn 12 acht Euro für diese wenigen Strips –von einem großen Verlag wie Ehapa kann man eigentlich anderes erwarten.
Vier Gründe, wieso „Rezession & Frohsinn“ keinen Max-und-Moritz-Preis bekommen sollte:

1.Gute Cartoonreihe, aber kein Comicstrip
2.Das Preis-Leistungsverhältnis des Sammelbandes ist eine einzige Frechheit - siehe Kommentare
3.Er hat mit dem Art-Directors-Award bereits einen Preis bekommen.
4.Es gibt bessere Comicstrips – auch Made in Germany

Donnerstag, 18. Mai 2006

Erlangen 2006 - Der Saalplan

Hey, die Webseite des Comic Salons Erlangen wurde geupdatet. Saalplan, Zeichnerliste, Ausstellerverzeichnis. Langsam rückt der Salon näher.

15. bis 19. Juni im fränkischen Erlangen, der heimlichen deutschen Comichauptstadt!

Mittwoch, 17. Mai 2006

"Sag Was" von Flix

Sag-Was

Der erste Comic meines Road-to-Erlangen-Countdowns. Mein Ziel ist, bis zum Comic-Salon einige der nominierten Titel für den Max-und-Moritz-Preis gelesen zu haben. Mit Sag Was begann ich, passend dazu habe ich ja erst kürzlich „Held“ gelesen.

„Sag Was“ ist eine Art Fortsetzung zu Held. In Held beschrieb Flix sein Leben, von Vergangenheit bis in die Zukunft. Mit Sag Was bringt er eine Art Update. Sag Was ist, ähnlich wie Held, sehr persönlich, es fühlt sich sehr intim an. Auch hier wirkt Flix sympathisch, weil er sich mit Fehlern zeigt, nicht als glatte Persönlichkeit.

Trotzdem ist „Sag Was“ nur bedingt mit Held zu vergleichen. Held drehte sich vor allem ums Älterwerden insgesamt, während Sag Was sich speziell um das Ende eines Lebensabschnittes und den Begin eines neuen dreht. Flix erzählt vom Beenden von langjährigen Beziehungen und welchen Einschnitt im Leben dies bedeutet. Hierbei kann wohl jeder Leser vieles nachvollziehen, da man es wohl in der einen oder anderen Form schon erlebt hat.

Am Schluss wird deutlich, dass das Ende von Held nicht ganz in der Form stattfinden kann. Und zum Glück, ist das Ende bei weitem nicht so traurig wie bei Held. Eher im Gegenteil.

Flix’ Zeichnungen bestechen durch ihre wunderbare Klarheit, sind trotzdem verspielt und gerade durch das Schwarzweiß haben sie einen Hauch von Independent, obwohl in einem Großverlag erschienen. Man merkt ihnen die größere Reife gegenüber „Held“ an, ohne jedoch einen Bruch zum Stil des Vorgängers zu haben.

Auch erzählerisch ist Flix’ auf dem gleichen hohen Niveau. Er erzählt spannend, humorvoll ohne auf platte Tricks zurückzugreifen, die Geschichte wirkt rund und nicht wie schon hundertmal irgendwo anders gelesen.
Kann man Flix dafür den Max-und-Moritz-Preis geben? Durchaus.

Wie Held ein absolut lesenswerter Comic.

Donnerstag, 11. Mai 2006

Held von Flix

Zum Comicsalon 2002 erschienen im Zwerchfell-Verlag zwei Previewhefte. Einmal Kosmopolit (vom damaligen Comicgate Kolumnisten Sascha Thau), das andere ein Heft names „Held“. Auf Empfehlung von Sascha legte ich mir auch Held zu, obwohl ich die Idee eigentlich erst mal etwas obskur fand – eine Biographie.

Die Preview machte hungrig auf mehr, zur Buchmesse im Oktober 2002 war es dann soweit: das erste von vier geplanten Heften erschien bei Zwerchfell. Von Flix bekam ich bei der Gelegenheit gleich einen Sketch, der mir nicht nur wegen seiner Qualität gut in Erinnerung ist, sondern auch, weil Flix bei der Widmung einen ganz anderen Namen eintrug, und von Sascha lachend darauf hingewiesen wurde.

Weitere Hefte schienen jedoch nicht bei dem kleinen Verlag in Hamburg. Was da genau geschah, lässt sich im Nachhinein von außen schwer nachvollziehen, der Verlag jedenfalls hätte wohl gerne mit der Reihe weiter gemacht.
Mittlerweile erschien bei Carlsen eine gesammelte Ausgabe in einem Art Taschenbuch. Das Buch ist wie das Heft schön aufgemacht, man merkt die ursprünglich angedachte Art der Veröffentlichung dem Werk jedoch von der Aufteilung der Kapitel her an.

Flix erzählt seine Biographie. Jedoch nicht nur bis zur Gegenwart, sondern spinnt sein Leben weiter bis in die Zukunft. Er schuf damit ein großartiges Werk. Denn man fühlt sich von der ersten Sekunde an mit ihm verbunden, vor allem, wenn man ebenfalls in den achtzigern aufgewachsen ist. Colt Seavers dürfte jedem ein Begriff sein und es hat wohl auch jeder mal nach gewissen Zeitschriften im Altpapiercontainer gewühlt.

Aber auch die weiteren Abschnitte im Leben erzählt Flix auf wundervolle Weise. Sein stilisierter, sehr an Mawil erinnernder Stil unterstützt dies auf großartige Weise. Man freut sich mit Felix, man trauert mit ihm und zum Schluss des Buches muss man die eine oder andere Träne unterdrücken.
Ein großartiger Comic, für jederman geeignet, auch für Leute die nicht in den Achtzigern aufgewachsen sind oder auch wenig bis gar keine Comics lesen!

Mittwoch, 3. Mai 2006

Identity Crisis

Identity-Crisis-01 Identity-Crisis-07

Meistens sind MegaCrossover reine Massenkeilereien, bei denen man als Gelegenheitsleser schon leicht mal die Übersicht verliert. Vor allem, da sie sich Handlungsmäßig oftmals über viele Hefte erstrecken müssen, und dadurch teilweise unnötig in die Länge gezogen werden.
Größtenteils laufen sie nach dem Schema ab, intergalaktische oder zumindest ähnlich bedeutsame Bedrohung, die von den Helden abgewendet werden muss. Meist wird in einer der Hauptserien in einer Art Prelude mal in ein oder zwei Heften eine Vorgeschichte erzählt und, ganz wichtig, mysteriöse Ankündigungen gemacht.

Mit einem halbwegs guten Autoren kann es trotzdem zumindest halbwegs unterhaltsam werden. DC bewies zumindest in einer Form immer ein gutes Händchen, man ließ bei den meisten Crossovers die Haupthandlung in einer eigenen Miniserie erzählen, die laufenden Serien bekamen nur die Auswirkungen zu spüren. Und bei diesen Miniserien wählte man denn durchaus gute Autoren. Deren beste Arbeiten waren diese Geschichten allerdings nicht…
Identity Crisis hingegen ist anders. Denn, es funktioniert als richtiger Superheldenthriller. Nicht einfach nur als Thriller, der zufällig im Milieu der Superhelden angesiedelt ist, und genauso gut auch mit Polizisten, Feuerwehrleuten oder ähnlichem funktionieren würde – nein, die Geschichte ist genau auf Superhelden zugeschnitten.

Natürlich können auch in dieser Geschichte nur Nebenfiguren sterben. Doch Autor Brad Meltzer macht es genau richtig: Er konzentriert sich bei seinen Einführungen auf die weniger bekannten Figuren. Jeder der Leser dürfte Superman, Batman, Flash usw. kennen. Daher verfällt er nicht der Gelegenheit, mit den Ikonen ausführlich zu arbeiten, sondern verwendet die Nebenfiguren, um die er seine Geschichte strickt.

Auf wunderbare Art und Weise gelingt es ihm, auch den bekannten Figuren neue Aspekte abzugewinnen, ohne die Figuren zu verraten. Auch erzählt er actionreich, aber auch die ruhigeren Phasen gelingen ihm.

Einziger Wermutstropfen ist, dass die Serie jetzt wieder Auswirkungen haben soll, auf ein größeres Crossover haben soll. Hoffentlich schmäler das im Rückblick nicht die Erinnerung an diese wirklich gut geschriebene Reihe.

Mittwoch, 19. April 2006

Nominierungen für den Max-und-Moritz-Preis

Langsam aber sicher rückt der Erlanger Comic-Salon näher. Heute gab die Jury die Nominierungen bekannt:

Kategorie 1: Bester deutschsprachiger Comic-Künstler
Flix, aktuell: „Sag was“, Carlsen
Nicolas Mahler, aktuell: „Das Unbehagen“, Edition Moderne
Volker Reiche, aktuell: „Strizz“, C.H. Beck
Ich tippe mal auf Volker Reiche. Flix ist zwar ein unterhaltsamer Künstler, die Leistung von Volker Reiche ist allerdings in meinen Augen deutlich höher einzuschätzen, immerhin ist er der einzige deutsche Comickünstler, der tagesaktuell arbeitet. Dagegen könnte allerdings sprechen, dass Strizz vor zwei Jahren den Preis als bester Strip gewann.


Kategorie 2: Bester Comicstrip
„Doonesbury” von Garry Trudeau, New York Times u. a.
„Käpt'n Blaubär“ von Johann Kiefersauer, diverse deutsche Zeitungen
„Rezession & Frohsinn“ von Gábor Zádor / Tillmann Prüfer, Financial Times Deutschland/Egmont vgs
Kann ich leider nichts zu sagen


Kategorie 3a: Bester deutschsprachiger Comic
„Das Malträtieren unvollkommener Automaten“ von Katz & Goldt, Rowohlt
„Schiller!“ von Horus, Egmont vgs
„Das Unbehagen“ von Nicolas Mahler, Edition Moderne
Habe keinen der drei bisher gelesen. Aber das könnte ich ja eigentlich nachholen bis zum Salon.


Kategorie 3b: Bester internationaler Comic
„Baobab“ von Igort, Avant-Verlag
„Isaak der Pirat“ von Christophe Blain, Reprodukt
„Die Unschuldigen“ von Gipi, Avant-Verlag
siehe 3a


Kategorie 3c: Bester Manga
„Adolf“ von Osamu Tezuka, Carlsen
„Barfuß durch Hiroshima“ von Keiji Nakazawa, Carlsen
„20th Century Boys” von Naoki Urasawa, Panini
siehe 3a


Kategorie 3d: Bester Comic für Kinder
„Jónas Blondal“ von Jens F. Ehrenreich, Epsilon
„Monster Allergy“ von F. Artibani / A. Barbucci u. a., Egmont vgs
„Novotopia” von Rod Espinosa, Eidalon
Monster Allergy. Allerdings kenne ich ehrlich gesagt die beiden anderen gar nicht.


Kategorie 4: Bester Szenarist
Jean Giraud, aktuell: „Leutnant Blueberry“, Egmont vgs
Max Goldt, aktuell: „Das Malträtieren unvollkommener Automaten“, Rowohlt
Manu Larcenet, aktuell: „Der alltägliche Kampf“, Reprodukt
Von Jean Giraud kenne ich ein paar Blueberry aus der Sammlung meines Vaters. Fast würde ich sagen, wenn er anwesend ist, dann bekommt er den Preis. Allerdings sind die Entscheidungen meines Wissens nach ja bereits geschlossen.


Den Preis für das Lebenswerk erhält Jacques Tardi, den Spezialpreis der Jury Ralf König „für seine künstlerische Stellungnahme im Streit um die Mohammed-Karikaturen“. Keine schlechte Entscheidung. Ralf Königs Beitrag war in der vorletzten Comixene abgedruckt und enthielt einige wichtige, vor allem sehr interessante Argumente.

Noami Fearn blogt.

Gerade via Comicgate erfahren: Noami Fearn, die wunderbare Schöpferin von Zuckerfisch und Dirt Girl blogt. Mit dabei, natürlich auch aktuelle Strips.

Hier derLink

Montag, 3. April 2006

Wer kommt alles nach Erlangen?

Gerade per Newsletter erhalten: Das erstklassige Internetmagazin Comicgate hat bei etlichen Comicverlagen angefragt, was sie zum diesjährigen Comic-Salon Erlangen planen.

Natürlich sind die Antworten noch nicht so aussagekräftig, ist ja noch eine Ecke hin. Aber die Vorfreude stichelt es schon an.

Freitag, 31. März 2006

Dauerkarten beim Comic-Salon

Na das ist ja mal eine wirkliche Neuerung. Habe gerade auf der Webseite des Comic-Salon Erlangen gelesen, dass es dieses Jahr Dauerkarten geben wird! Cool, endlich wird diese Forderung umgesetzt, so dass man sich nicht mehr jeden Tag anstellen muss.

Und im Gegensatz zur Aussage von Bodo Dirk vom Kulturamt der Stadt Erlangen bei der Abschlussdiskussion des Salon 2004 wird es sogar mit Dauerkarte günstiger. Den meisten ging es zwar mehr um das nicht jeden Tag anstellen müssen, aber das ist doch auch okay. Hintergrund war damals, dass man befürchtet hatte, man könnte die Dauerkarte dann weitergeben. Scheinbar ist diese Befürchtung nicht mehr gegeben oder man hält das für vernachlässigbar. Ach ja, Karten gibt es ab 29. April.

Wem der Comic-Salon in Erlangen nichts sagt: Es handelt sich um die größte Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Sprachraum, ein großes Event bei dem sich alles um Comics dreht, inklusive einer großen Verlagsmesse, Podiumsdiskussionen, Signierstunden von Zeichnern, eine Comicbörse, Ausstelungen und der wichtigen Einrichtung, Schlange stehen. Bei letzterem ergeben sich immer wieder tolle Gelegenheiten für Gespräche und das Gegenseitige Anschauen von Scetchbooks, mit den gesammelten Werken toller Zeichner. Insidertipps für neue Comics (ich erinnere an 2002 mit Freak Patrol) erfährt man meist auch beim Schlange stehen.

Samstag, 25. März 2006

Webseite Comic-Salon Erlangen ist online

Die Webseite des Comic-Salon Erlangen ist offensichtlich schon seit Anfang des Jahres online. Ist zwar noch eine Ecke hin, aber der Countdown läuft sozusagen schon. Und der Urlaub für den Brückentag auch schon genehmigt.

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